Arbeiterkammer fordert Wiedereinrichtung des Entgeltfortzahlungsfonds
Linz (AKO) Die Freiheitliche Partei Oberösterreich machte dieser Tage mit einem bizarren Vorschlag auf sich aufmerksam: Das Land solle in bestimmten Fällen die Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall für Arbeiter/-innen übernehmen. Die Arbeiterkammer fordert stattdessen die Wiedereinrichtung des von der VP-FP-Koalition abgeschafften Entgeltfortzahlungsfonds.
Der Entgeltfortzahlungsfonds, so die Argumentation der Arbeiterkammer, habe unter den Unternehmen für einen solidarischen Ausgleich gesorgt. Die Unternehmen hatten 2,1 Prozent der Lohnsumme für Arbeiter eingezahlt, dafür hatte der Fonds die Entgeltfortzahlung in kleineren Betrieben zur Gänze übernommen, in größeren Betrieben zu 70 Prozent. Unter dem Stichwort "Senkung der Lohnnebenkosten" war der Fonds von der Regierung aufgelöst worden.
Die wahren Leidtragenden der Auflösung sind nach Ansicht der Arbeiterkammer jene Arbeiter und Arbeiterinnen, die häufig oder länger krank sind. Seitdem die Betriebe für die Lohnfortzahlung unmittelbar selbst aufkommen müssen, kommt es immer häufiger vor, dass Arbeitsverhältnisse während des Krankenstandes aufgelöst werden. So verlieren nicht nur die Arbeiter/-innen ihren Lohn, auch der Krankenversicherung entgehen Beiträge und sie muss Krankengeld bezahlen - was die finanziellen Probleme der Gebietskrankenkassen noch verschärft.
Private Versicherungen, das haben auch die Unternehmer rasch erkannt, stellen einen schlechten Ersatz für den Fonds dar: Sie sind in der Regel wesentlich teurer und versichern nicht das gesamte Risiko.
Es ist für die Arbeiterkammer jedenfalls nicht nachvollziehbar, wieso das Land (und damit praktisch der Steuerzahler) finanziell für etwas einspringen soll, das bis zur Abschaffung durch die Regierung durchaus sinnvoll geregelt war. Es würde wesentlich mehr Sinn machen, den Fonds wieder einzurichten.
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