Das Ungarische Welterbe der UNESCO: Teil 1 - Hollókö
Wien (OTS) - Die Zeit scheint irgendwann stehengeblieben zu sein, hier am Fuß des Cserhát-Gebirges. Damals, als der Herr der Burg die geliebte Frau, die allerdings einem anderen gehörte, entführen ließ. Viele Legenden winden sich um den Ort und die märchenhafte Landschaft, die von den alten weitererzählt werden wie vor hunderten von Jahren. Auch das uralte Brauchtum des Palozendorfes braucht keine Touristen, um es lebendig zu halten. Die Traditionen werden weitergegeben, mit und ohne Zuschauer, unmittelbar aus dem dörflichen Leben geboren.
Auch die Häuser spiegeln die Palozentradition wider. Charakteristisch sind die vorspringenden Giebelfassaden mit Walm, Wetterleiste und Satteldach, wobei die Traufe des Walms über die Fassade hinausragt, die durch Kranzbalken oder Laubengänge gestützt wird. Das Innere der Häuser ist dreifach gegliedert, mit Kammer, Küche und "guter Stube", die meist reich verziert ist. Mittelpunkt ist die Küche mit dem Bauernofen, wo bis heute Brot und Lángos gebacken werden. Die ungarische Variante des Lángos hat übrigens nichts mit den bei uns bekannten fetttriefenden Jahrmarktsfladen zu tun, sondern ist eine flaumige Köstlichkeit, ähnlich unseren Bauernkrapfen, allerdings nicht süß.
Zentrum des Dorfes ist die Kirche, ein spätgotisches Kunstwerk aus dem 15. Jahrhundert, die sich auf dem ersten Blick kaum von den übrigen Häusern unterscheidet. Um die Kirche herum erstreckt sich das einheitliche und einzigartige mittelalterliche Dorfbild, das zur Aufnahme in der Welterbe geführt hat.
Das Dorfmuseum zeigt Gebrauchsgegenstände und Bilder aus dem Leben der Palozen, das hier noch fast wie vor einigen Jahrhunderten abläuft.
Die auf einem Hügel stehende Burg wurde nach dem Tatarensturm von 1241 erbaut. Während der Türkenbelagerung 300 Jahre später fiel sie.
Einzigartig sind auch die Feste in Hollókö. Etwa das Osterfest, das Palozenfestival (Anfang August) oder die sommerlichen Burgspiele. Ein besonderes Erlebnis sind Hochzeiten nach alter Tradition.
Man kann übrigens in einigen der Häuser übernachten und am dörflichen Leben teilnehmen, auch eine typische Palozenhochzeit wird gerne organisiert.
In den langen Wintermonaten wird auch heute noch alte Handwerkskunst erzeugt, Schnitzereien und Tonwaren ebenso wie bunte Stickereien, schöne , wertvolle Mitbringsel und garantiert Handarbeit.
Informationen:
Tourismus Information
H-3176 Hollókö, Kossuth u. 68.
Tel.: 0036/32/379255
Rückfragen & Kontakt:
Ungarisches Tourismusamt
A-1010 Wien, Opernring 5
Tel.: 01/585 20 12-13
Fax: 01/585 20 12-15
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