"Kleine Zeitung" Kommentar: "Spanischer Weg" (von Ernst Heinrich)
Ausgabe vom 02.01.2002
Graz (OTS) - Ehe Spanien und Portugal 1986 der EU beitreten
durften, waren die Bedenken in den damaligen Ländern der Union groß. Viele befürchteten Zahlungen ohne Ende in die damals noch sehr rückständigen iberischen Staaten und Massen von Billigarbeitern, die Westeuropa überschwemmen würden.
Doch mit den - tatsächlich beträchtlichen - Geldmitteln aus Brüssel stieg der Standard in beiden Staaten rasant an. Daraus resultierte, dass zehntausende Gastarbeiter plötzlich Arbeit in ihrer Heimat fanden. Heute haben Spanien und Portugal in vielen ihrer Regionen europäisches Niveau erreicht und werden in wenigen Jahren EU-Nettozahler sein.
Zum derzeitigen Beginn der spanischen EU-Präsidentschaft sollten all jene an die enorme Entwicklung Spaniens in den letzten Jahren denken, die jetzt gegen die EU-Osterweiterung mobil machen. Glücklicherweise saß damals in keiner europäischen Regierung eine Partei, die mit hysterischen Veto-Drohungen politisches Kleingeld zu sammeln versuchte.
Gerade wir Österreicher haben die verdammte Pflicht und Schuldigkeit, jenen Ländern Europas einen "spanischen Weg" zu ermöglichen, mit denen wir jahrhundertelang so eng verbunden waren. ****
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