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2001: Mehr Verletzte und Unfälle auf Österreichs Straßen

2001: KfV prognostiziert zum dritten Mal weniger als 1000 Verkehrstote. Dennoch - nicht zurücklehnen! Die Zahl der Unfälle und Verletzten wird voraussichtlich ansteigen. Um EU-Standards zu entsprechen, gilt das österreichische Verkehrssicherheitsprogramm als oberstes Ziel - und damit 50% weniger Tote bis 2010

Wien (OTS) - "Zwar zeigt uns die Unfallbilanz 2001 einen durchaus positiven Trend bei der Zahl der Verkehrstoten, und wir können diesen Erfolg auch auf unsere geleistete Sicherheitsarbeit zurückführen. Sich jetzt aber auf den Lorbeeren ausruhen, wäre der falsche Weg. Innerhalb der EU nimmt Österreich nach wie vor eine Schlusslicht-Position ein. Daher ist es um so wichtiger, ein koordiniertes Maßnahmenpaket zu schnüren, um die Zahl der Getöteten dauerhaft zu senken", betont Dr. Otmar Thann, Direktor des Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV), die Notwendigkeit weiterer Verkehrssicherheitsmaßnahmen zum Jahreswechsel 2001/2002. Die Prognose für 2001: Wieder mehr Verletzte (ca. + 2%) und mehr Unfälle mit Personenschaden (ca. + 2%). Es ist aber davon auszugehen, dass die Zahl der Getöteten unter 1000 sein wird. Mit einem österreichischen Verkehrssicherheitsprogramm, das gemeinsam von hochrangigen Verkehrsexperten aus Politik, Verwaltung, Forschung und Praxis erarbeitet wurde, besteht die Chance in punkto Verkehrssicherheit zu den Besten Europas aufzuschließen. Eines der entscheidenden Ziele dieses Programms ist die Reduktion der Getöteten um 50% bis zum Jahr 2010.

Das KfV-Maßnahmenpaket für ein sicheres Jahr 2002:

  • Klare Regelung des Abstandsverhaltens
  • Sanierung der Unfallhäufungsstellen
  • Fußgängersicherheit: Generelle Anhebung der Beleuchtungsstärke auf Schutzwegen
  • Beibehaltung der Persönlichkeitstests für Mopedlenker ab 15
  • Gurtmuffel-Gesetz: Eine Erhöhung der Strafsätze für Gurtmuffeln, und die Regelung muss vollziehbar gestaltet werden
  • Verbesserung der Ausbildung für Fahranfänger: Eine Mehrphasenausbildung soll eingeführt werden
  • Verpflichtende Blut- bzw. Harnabgabe nach ärztlicher Feststellung einer Drogenbeeinträchtigung
  • Erhöhung der Mindeststrafsätze für schwere Delikte sowie eine klare und nachvollziehbare Staffelung des Strafausmaßes für überhöhte Geschwindigkeit, Abstand, gefährliches Überholen und Geisterfahrer
  • Eine Verlängerung der Entziehungszeiten sowie bessere Nachvollziehbarkeit für Führerscheinentzüge bei extremen Geschwindigkeitsüberschreitungen (40/50 km/h)
  • Fahren mit Licht am Tag für mehr Sicherheit und Sichtbarkeit
  • Gesetzliche Verankerung des bewährten Systems der Nachschulung - auch für andere Bereiche (Rotlichtüberfahren, Geschwindigkeitsexzesse, Gefahren für Kinder am Schutzweg, gefährliches Überholen...)

Mehr Toleranz und Rücksichtnahme

KfV-Direktor Thann: "Zwar wurde 2001 die Grenze der 1000 Verkehrstoten - mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit -unterschritten. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass die Unfall- und Verletztenzahlen nach wie vor steigen. Durch bessere Sicherheitsausrüstungen und schnellere Erstversorgung konnte die Zahl der Getöteten gesenkt werden. Damit das Unfallgeschehen insgesamt abnimmt, bedarf es gesetzlicher und verkehrstechnischer Maßnahmen, aber auch Bewusstseinsbildung und Selbstkontrolle. Ein Umdenken zu mehr Toleranz und Rücksichtnahme und weniger Egoismus und Aggression am Steuer ist gefragt - für ein sicheres 2002".

Rückfragen & Kontakt:

Pressestelle
Tel.: (01) 71 770/225
http://www.kfv.at

Kuratorium für Verkehrssicherheit

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