Fasslabend: Neue Lehrstellenstruktur für Mädchen schaffen
Berufsberatung in Schulen verbessern - zusätzliche neue Lehrberufe schaffen
Wien, 08. Dezember 2001 (ÖAAB-PD) Eine neue Lehrstellenstruktur - vor allem für Mädchen - forderte heute, Samstag, ÖAAB-Bundesobmann Dr.
Wien, 08. Dezember 2001 (ÖAAB-PD) Eine neue Lehrstellenstruktur - vor allem für Mädchen - forderte heute, Samstag, ÖAAB-Bundesobmann Dr. Werner Fasslabend. "Nach wie vor wählen Mädchen nach dem Schulabschluß in erster Linie die Berufe Einzelhandels- und Bürokauffrau sowie Friseurin. Mehr als 37 Prozent aller weiblichen Lehrlinge werden in diesen Berufen ausgebildet. "Im Interesse besserer Berufschancen für Frauen brauchen wir Maßnahmen, die ein breiteres Ausbildungsspektrum für Mädchen ermöglichen und vor allem in jene Berufszweige mehr weibliche Lehrlinge bringen, die auf dem Arbeitsmarkt nachgefragt sind. Eine bessere Berufsberatung schon in den Schulen zähle dazu ebenso wie die Schaffung zusätzlicher neuer Lehrberufe. ****
Die Ausbildung an Österreichs Schulen steht auf einem hohen Niveau, was vor allem den ausgezeichneten Leistungen der österreichischen Lehrkräfte zu verdanken ist. Das belege auch die kürzlich veröffentlichte Pisa-Studie, die unseren Schülerinnen und Schülern ein eindrucksvolles Abschneiden bestätigt. Aus der Studie ging aber nicht nur hervor, daß Österreichs Schüler hervorragend im Lesen und Rechnen sind, sie hat auch gezeigt, daß die Mädchen bei Mathematik und Naturwissenschaftsaufgaben deutlich besser abschnitten als bei früheren Vergleichstests. "Es ist daher höchste Zeit, daß auch hinsichtlich der Berufswahl von Mädchen ein Umdenken einsetzt, damit mehr Frauen auch in jenen Berufen verstärkt Fuß fassen, die auf dem Arbeitsmarkt stark nachgefragt sind - wie etwa Berufe in den neuen Technologien", sagte Fasslabend. Das gelte für die Ausbildung an Universitäten ebenso wie für die klassische Lehre.
Um dieses Umdenken zu erreichen, müsse daher schon in der Schule -und hier wiederum möglichst früh - mit einer entsprechenden Beratung begonnen werden. Denn nur so könne man erreichen, daß die Schüler über die vielfältigen Möglichkeiten bei der Berufswahl umfassend informiert sind.
Mehr neue Lehrberufe schaffen - Schnupperlehre auf gesetzliche Grundlage stellen:
Fasslabend forderte zudem einen Ausbau der neuen Lehrberufe. Auf Initiative des ÖAAB seien zahlreiche neue Lehrberufe geschaffen worden, das Auslangen sei damit aber noch nicht erreicht. "Hier ist auch die Wirtschaft gefordert zu erheben, welche Arbeitskräfte sie in den nächsten Jahren brauchen wird und dementsprechend dafür Sorge zu tragen, daß unsere Jugendlichen die dafür nötige Ausbildung erhalten. "Wenn man dafür neue Lehrberufe schaffen muß, dann sollte man das umgehend tun", so Fasslabend. Lücken auf dem heimischen Arbeitsmarkt in erster Linie mit Arbeitskräften aus dem Ausland zu schließen, sei der falsche Weg.
Eine zusätzliche Möglichkeiten, Jugendlichen die richtige Berufswahl zu erleichtern, sieht Fasslabend darin, die sogenannte "Schnupperlehre" auf eine gesetzliche Basis zu stellen. Derzeit gäbe es keine Möglichkeit, die Jugendlichen in dieser Zeit zu versichern. Es müßten daher die gesetzlichen Voraussetzungen dafür geschaffen werden, daß Jugendliche, die etwa den polytechnischen Lehrgang besuchen, in dieser Zeit einige Wochen in einem Betrieb verbringen, der die Ausbildung ihrer Wahl anbiete, und dabei auch ordnungsgemäß versichert sind. "In Zusammenarbeit von Schulen und Versicherungen muß hier eine Lösung gefunden werden", forderte Fasslabend. (Schluß)
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