Ohne Entbündelung kein Wettbewerb
Die Initiative frustrierter Adsl Kunden http://adslaktion.enemy.org ruft nun ihre Mitglieder zum Providerwechsel auf und startet die Kampagne: "Schritt für Schritt zu mehr Entbündelung"
Wien (OTS) - Breitbandinternet in Österreich - in einem Absatz:
Der Monopolist Jet2web Internet bzw. Telekom Austria hat alle Fäden in der Hand und verhindert den Wettbewerb so gut wie möglich. Den sollte es nach einer Verordnung der EU und österreichischen Gesetzen schon längst flächendeckend geben, es sind jedoch nur einige wenige Wählämter in den Wiener Innenbezirken entbündelt, die weitere Entwicklung stagniert.
Die Entbündelung ermöglicht es einen Telefon- oder Breitbandinternetanschluss, unabhängig von der Telekom Austria, von verschiedenen Telekommunikationsanbietern zu erhalten. Dazu mietet sich der Anbieter im Wählamt oder in unmittelbarer Nähe dessen ein und übernimmt die Telefonleitung vom Wählamt bis zu dem Kunden.
Georg Hahn und Kurt Einzinger von dem Verein österreichischer Internet Provider (ISPA) fordern schon lange eine einfachere Entbündelung die nicht nur auf dem Papier stattfindet. Die Mitglieder der Adsl Initiative schließen sich nun dieser Forderung an und starten die Kampagne "Schritt für Schritt zu mehr Entbündelung". Dabei wird die Telekom-Control-Kommission darum gebeten, in einem konkreten Einzelfall zu untersuchen, wieso nicht entbündelt werden kann. In vielen Fällen wird beispielsweise die offene Kollokation abgelehnt und der betroffene Provider muss sich neben dem Wählamt einmieten und eine Zuleitung graben lassen, was enorme Investitionskosten verursacht.
Die Plattform http://adslaktion.enemy.org ist eine Initiative von Jet2web Kunden, die sich von dem Monopolisten in die Irre geführt und auf den Arm genommen fühlen. Aufgrund einer inkompetenten und überarbeiteten Service Hotline, Ausfällen, haarsträubender Bürokratie und natürlich dem Hauptkritikpunkt, die Beschränkung auf 1 GB Datenvolumen im Monat - bei gleichzeitiger Werbung für Multimedia Dienste. All dies wird auf der Homepage dokumentiert, jede/r kann Erlebnisse und Frust mit Jet2web/Telekom Austria veröffentlichen. Auch eine Rechnung in der Höhe von 11 675,37 ATS ist zu sehen, entstanden nur durch die Nutzung eines angeblich "unlimitierten" Internetzugangs (Quelle jet2web.net).
"Endlich hat jede/r die Möglichkeit etwas gegen diese Mißstände zu unternehmen" freut sich Erol Erdik vom Team der Adsl Initiative. Es wird dazu aufgerufen den Provider zu wechseln und sich in die "Liste der glücklichen Jet2web Kündiger" einzutragen, sowie ein Musterschreiben an die Telekom-Control-Kommission abzuschicken, welches zumindest in einigen Wählämtern die Umsetzung der Entbündelung ermöglichen soll.
Der europäische Vergleich zeigt, wie sehr Österreich mit einem monatlichen Transferlimit für Breitbandinternet im Abseits steht. Die monatlichen Kosten für Adsl mit 3 GB Traffic (übertragene Datenmenge) kostet bei Jet2web 6703 ATS! In Deutschland kostet Adsl von T-online mit einer höheren Übertragungsgeschwindigkeit und ohne Transferlimit 350 ATS. Von 13 deutschen Breitbandanbietern haben nur 3 ein Limit. (wobei die Kosten für zusätzlich übertragene GBytes deutlich billiger sind). Von 29 Anbietern in der Schweiz, haben 27 Produkte ohne Transferlimit. In Spanien, Italien, Dänemark und Holland gibt es Adsl ohne Transferlimit. (Nur einige Beispiele - kein Vergleich aller europäischen Länder) Grafik auf:
http://adslaktion.enemy.org/images/diagramm_01.gif
Rückfragen & Kontakt:
Erol Erdik
http://adslaktion.enemy.org Sektion: "Kontakt & Team"
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Tel.: 0699/11672676