Neue Wege in der Stadt-Umland-Kooperation
Projektabschluss "RAPIS" - Raum- und Projekt Informationssystem
Wien, (OTS) Information als Standortvorteil: Mit dem Abschluss des Projektes "RAPIS" - Raum- und Projekt Informationssystem, das im Rahmen der Gemeinschafts-Initiative Interreg IIc von der EU kofinanziert wurde, steht nunmehr ein Instrument zu einer verknüpften Datenabfrage für das Gebiet der Bundesländer Burgenland, Niederösterreich und Wien zur Verfügung, das BürgerInnen, Wirtschaft, Verwaltung und Politik gleichermaßen zugute kommt. Im Rahmen des Projekts sind alle planungsspezifischen Informationen und Daten seitens der Bundesdienststellen, Gemeinden, Gebietskörperschaften aber auch privater Unternehmen und Einrichtungen erfasst. Egal, ob Interessen oder Anliegen von BürgerInnen, der Wunsch eines Investors, ein gemeinsames Planungsprojekt der Bundesländer - Ziel von RAPIS ist es, dass vorhandene Daten besser und effizienter genutzt werden können und so eine deutliche Verbesserung der fachspezifischen Information, Kommunikation und Kooperation innerhalb der Region erzielt wird.
"Die "Vienna Region" als Region dreier Bundesländer im Zentrum Europas kann auf beste Standortfaktoren hinweisen. Nun gibt es mit RAPIS einen weiteren: Einen zentralen Zugriff zu planungsrelevanten Daten, der für ein koordiniertes Vorgehen in Politik, Wirtschaft und Verwaltung gleichermaßen von Bedeutung ist. Darüber hinausgehend hat RAPIS durch einen erleichterten Zugang zu Informationen für BürgerInnen auch einen wichtigen demokratiepolitischen Effekt", betonten Wiens Stadtentwicklungs- und Verkehrsstadtrat DI Rudolf Schicker und Niederösterreichs Landesrat Mag. Wolfgang Sobotka anlässlich der Projektpräsentation.
Das Projekt wurde vom Magistrat der Stadt Wien, MA 18, initiiert und unter Mitwirkung der Länder Niederösterreich und Burgenland, Bundesdienststellen sowie privaten Unternehmen und Organisationen von der Firma MULTIMEDIAPLAN.AT bearbeitet. "Bei RAPIS geht es darum, modernste Informations- und Kommunikationstechnologien zum Vorteil der Gesamtregion zu nutzen. Die technologischen Möglichkeiten können aber nur genutzt werden, wenn die Bereitschaft der Verantwortlichen und der Beteiligten gegeben ist. Hier sind zwei Aspekte hervorzustreichen, die für die erfolgreiche Bearbeitung von RAPIS ganz entscheidend waren: einerseits die hervorragende Unterstützung durch und das sehr gute Gesprächsklima zwischen den politisch Verantwortlichen der drei Bundesländer und andererseits das durchgehend hervorragende technische Niveau der MitarbeiterInnen der öffentlichen Verwaltung in den beteiligten Institutionen - die "Vienna Region" befindet sich hier jedenfalls im europäischen Spitzenfeld.", so Schicker und Sobotka.
RAPIS ist im Wesentlichen eine Daten- und Know-How-Drehscheibe für Planungszwecke in der "Vienna Region", die für einen breiten Personenkreis zugänglich ist. Über das rein Technische hinausgehend ist es dabei auch gelungen, viele Kommunikationsprozesse in Gang zu setzen. All zu oft wird in unserem Denken noch davon ausgegangen, dass der Vorteil des einen zu Nachteilen des anderen führen muss. Es gibt jedoch viele Situationen, wo durch Kooperation ein Vorteil für alle Beteiligten entstehen kann, und genau solche "Win-Win-Situationen" sollen systematisch gefunden und realisiert werden. Mit RAPIS wird in der "Vienna Region" ein Grundstein für einen besseren Informationsfluss zwischen BürgerInnen, Wirtschaft, Öffentlicher Verwaltung und Politik gelegt. Eine Perspektive ist eine "Daten-Freihandelszone", die die Stärken der "Vienna Region" in der Informationsgesellschaft zum Vorteil aller Beteiligten erhält und ausbaut.
Einen hohen Stellenwert hat RAPIS bei der Umsetzung künftiger Projekte in der Vienna Region einerseits durch Zusammenarbeit bei Planung und Datenerhebung und andererseits durch gegenseitige Information und Abstimmung bei Projekten. Der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur, Konzepte zur Betriebsansiedlung, Umweltprojekte, Technologiezentren etc., aber auch die bevorstehende EU-Erweiterung - all dies verlangt eine koordinierte Vorgangsweise innerhalb der Region, die durch ein komplexes Informationssystem wie RAPIS eine neue Basis und neue Möglichkeiten findet.
Ein vernetzter Zugang zu Daten aus der Region nützt allerdings nicht nur Investoren und politischen Entscheidungsträgern, sondern bietet auch eine neue Qualität im Sinne einer bürgerInnenorientierten Verwaltung und Politik und ist somit auch ein wichtiger demokratiepolitischer Impuls. Ziel der Anwendung ist es, zum einen rasch und aktuell die planerischen Gegebenheiten und Zielvorstellungen für ein Gebiet zu kommunizieren, zum anderen aber durch den wesentlich erleichterten Informationszugang mehr Transparenz, mehr Nachvollziehbarkeit, mehr ‚planerisches Mitdenken’ und Mitbestimmung der BürgerInnen, schließlich mehr Einsicht in und Verständnis für planerische Maßnahmen zu initiieren.
Mit dem Abschluss der aktuellen Projektphase von RAPIS ist die Kooperation aber nicht beendet, ganz im Gegenteil: das Projekt war der Startschuss für einen Prozess, der systematisch fortgeführt werden soll.
In Zukunft sollen Planungen und Projekte über diese Plattform präsentiert und zur Diskussion gestellt werden. Schon in wenigen Tagen startet z.B. die Diskussion über das Wiener Hochhaus-Konzept.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist der gemeinsame Aufbau eines Raum- und Umweltmonitorings, dass es ermöglicht, rasch auf Entwicklungen reagieren zu können. Hier sollen ebenfalls modernste Technologien, wie beispielsweise Satellitenbild-Auswertungen zur Anwendung kommen.
Ein besonderes Anliegen ist es zudem, auch die grenznahen Gebiete in den Nachbarstaaten, insbesondere die Stadtregionen Bratislava, Brünn, Györ und Sopron verstärkt in Informations- und Kooperationsprozesse einzubinden, mit der Perspektive, die "Vienna Region" zum Herzen eines blühenden "Zentral-Mitteleuropa" zu entwickeln.
"Wir werden auch in Zukunft in der einen oder anderen Frage verschiedener Meinung sein oder andere Interessen verfolgen - wir haben allerdings nun ein gemeinsames Werkzeug geschaffen, dass es uns erlaubt, gemeinsam nach Lösungen zu suchen und Entscheidungen auf wesentlich besserer fachlicher Grundlage zum Wohle der BürgerInnen in der "Vienna Region" zu treffen. Mit RAPIS wurde ein neuer Weg in der Stadt-Umland-Kooperation in der "Vienna Region" beschritten. Nicht nur für potenzielle Investoren ist ein vernetzter Zugang zu Daten über die Region wichtig, auch im Sinne einer gemeinsamen Planung sowie einer effektiven BürgerInnenpartizipation wurde mit RAPIS ein wichtiger Schritt für die Zukunft gesetzt.", so Schicker und Sobotka. RAPIS finden Sie im Internet unter www.rapis.org/ (Schluss) lf
Rückfragen & Kontakt:
www.wien.at/vtx/vtx-rk-xlink/
Lothar Fischmann
Tel.: 4000/ 81 418
e-mail: fis@gsv.magwien.gv.at
PID-Rathauskorrespondenz: