- 04.10.2001, 13:23:59
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Integrationspolitik, die keine ist
ÖH: Deutschkurse für AusländerInnen zwingend, Weiterbildung verunmöglicht
Wien (OTS) - Die Österreichische HochschülerInnenschaft (ÖH)
kritisiert die Pläne der Bundesregierung zur sogenannten
"Integration" und erkennt darin enorme Diskriminierung ausländischer
StaatsbürgerInnen. Neben den geplanten Deutschkursen ohne jeden
Integrationsansatz und der Abnahme von Fingerabdrücken, die bald auf
alle AusländerInnen zukommen, werden nicht-österreichische
Studierende durch die doppelte Studiengebühr belastet.
"Einerseits sollen Ausländerinnen und Ausländer zu Deutschkursen
gezwungen werden, andererseits werden ihnen bei der Weiterbildung
möglichst viele Steine in den Weg gelegt", deutet ÖH-Vorsitzende
Anita Weinberger die Problematik vieler ausländischen Studierenden
an, die 10.000 Schilling im Semester für ihr Studium zahlen müssen,
vom Arbeitsmarkt jedoch ausgeschlossen sind. "Unter Integration
verstehen wir etwas anderes. Warum sollte jemand deutsch lernen, der
hier weder arbeiten noch wählen darf und in Ghettos leben muss, weil
der Zugang zum sozialen Wohnbau versperrt ist."
Als menschenverachtend sieht die ÖH die Pläne zur Abnahme von
Fingerabdrücken für AsylbewerberInnen an. Andrea Mautz, zweite Frau
im ÖH-Vorsitzteam: "Offensichtlich ist es Ziel der Regierung,
Menschen, die in Österreich um Asyl ansuchen, in die Nähe von
Kriminellen zu rücken. Bezeichnend ist, dass aus Reihen der FPÖ
derartiges für sämtliche Ausländerinnen und Ausländer in Österreich
gefordert wird. Wer dadurch abgehalten wird nach Österreich zu
kommen, sind jedoch nicht die Personen, die ohnehin auf der Flucht
sind, sondern höchstens Fachkräfte, die sich hier sicher nicht wie
Verbrecher behandeln lassen."
Rückfragehinweis: Österreichische HochschülerInnenschaft (ÖH)
Answer Lang
ÖH-Pressesprecher
Tel.:01/310 88 80/59 bzw. 0664/528 51 90
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