- 28.09.2001, 11:38:14
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FP-Strache: Schüler als Gewaltopfer von Privatschule im Stich gelassen=
Stadtschulratsvizepräsidentin Mühlwerth: Wiener Stadtschulrat hat die Vorgangsweise der Schulverantwortlichen zu überprüfen
Wien, 28-09-2001 - Der 18-jährige A. K. Schüler der katholischen
Privatschule Friesgasse "Schulschwestern von unserer lieben Frau",
wurde am Mittwoch, 19. September 2001, in der 10 Uhr Schulpause vor
seiner Schule brutalst von drei Jugendlichen niedergeschlagen und
"krankenhausreif" geprügelt. ****
Die besondere Brutalität und gezielt geplante Vorgangsweise spiegelt
sich in der Art und Weise des Tathergangs wieder. A. K. wurde von
einem Jugendlichen für eine angebliche Aussprache zu einem
Hauseingang neben der Schule gelockt, während dort schon zwei
Jugendliche versteckt ausharrten, welche sich umgehend auf ihn
stürzten, K. in den Würgegriff nahmen und alle drei Mitschüler immer
wieder mit Händen und Füßen auf ihn einschlugen und eintraten,
berichtet der von der Familie verständigte Klubobmann-Stellvertreter
der Freiheitlichen Gemeinderatsfraktion, GR Heinz-Christian Strache
erschüttert.
Diesen brutalen und offensichtlich geplanten Überfall haben zwei
entsetzte Mitschülerinnen von K. als Zeugen miterleben müssen. Diese
Mitschülerinnen wurden von der Schulleitung bis heute nicht einmal
zur Causa befragt. Erst als mehrere Schulkollegen und ein Lehrer
dazustießen wurde von K. abgelassen. Aufgrund seiner stark blutenden
Gesichts- bzw. Kopfverletzungen hatte das Opfer auch eine
blutverschmierte Jacke samt Pullover.
Nicht nur, dass die Aufsichtspflicht der Schule zumindest zu
hinterfragen ist, entließ man den schlimm zugerichteten Schüler auch
noch fahrlässiger Weise alleine in das Spital, anstatt sofort die
Rettung zu rufen und ausreichende Hilfestellung vor Ort zu leisten,
empört sich Strache. Der Schüler A. K. wurde einfach in das Spital
entlassen und brach in Begleitung seiner Mutter - welche er
eigenständig kontaktiert hatte - auf dem Weg in das Krankenhaus
zusammen und musste sich angesichts seiner Übelkeit
(Kopfverletzungen) schließlich auch noch übergeben.
Im Spital wurde empört festgehalten, dass es unverantwortlich von der
Schule wäre, nicht sofort die Rettung verständigt zu haben. Am
darauffolgenden Donnerstag, nach seiner letzten Spitalsbehandlung,
erstattete der Schüler K. Anzeige gegen die drei Täter, welche er zum
Teil durch den gemeinsamen Schulbesuch flüchtig vom sehen kennt.
Die zugefügten physischen Schmerzen bzw. die psychische Angst wären
Probleme gewesen die der Schüler K. mit Sicherheit überwunden hätte.
Als er jedoch als betroffenes Opfer von der zuständigen Schulleitung
zusätzlich mitgeteilt bekam, dass er von der Schule suspendiert wurde
und am Montag, dem 24. September 2001, eventuell von der Privatschule
"fliegen" könnte, brach für ihn eine - bisher als gerecht empfundene
- Welt zusammen. Anstatt als Opfer die notwendige Schulunterstützung
zu erhalten, wurde er wie ein Täter behandelt. Das Opfer wurde durch
diese unhaltbare Schulvorgangsweise psychologisch ein weiteres Mal
gequält und gedemütigt, was auch zu Depressions-, Angstzuständen und
Weinkrämpfen führte, zeigte sich Strache entsetzt.
Opferhilfe "danach." wurde eingeschaltet !
Familienangehörige verständigten Gemeinderat Strache, welcher
daraufhin die Opferhilfe "danach.", Castelligasse 17, 1050 Wien,
einschaltete und Herrn DSA Andreas Zembaty um eine rasche und
konkrete Hilfestellung bat. Diesem verzweifelten Hilfeaufruf der
Familie kam ein Vertreter der Opferhilfe "danach." auch umgehend,
rasch und unbürokratisch nach und begleitete den Schüler K. zur
schulischen Vorladung. Dort wollte man dem Vertreter der Opferhilfe
zuerst überhaupt den Zutritt bzw. die Teilnahme als Begleiter und
Vertreter von Schüler K. verweigern. Nach heftigen Protesten durfte
der Schüler K. dann doch in Begleitung vor den Schulverantwortlichen
erscheinen und angehört werden. Trotz intensiver Bemühungen, die
Schulverantwortlichen darauf aufmerksam zu machen, dass es sich beim
Schüler K. um ein Opfer handelt, wurde er wie ein mitschuldiger Täter
behandelt und mit sofortiger Wirkung vom Unterricht und von der
Schule ausgeschlossen (einseitige Vertragskündigung!). Diese
unerhörte Vorgangsweise der Schulverantwortlichen führte zu heftigem
Protest des Opferhilfevertreters, berichtet Strache.
Die unverständliche und nicht akzeptable Vorgangsweise der
Schulleitung wurde GR Strache daraufhin von den betroffenen Eltern
und der Opferhilfe mitgeteilt, was Strache veranlasste mit der Schule
fernmündlich Kontakt aufzunehmen um eventuell eine gütliche Lösung zu
erreichen. Straches diesbezügliches Gespräch mit der Direktorin, Dr.
Arnette Höfferl war zwar von beiden Seiten ausgesprochen höflich
geführt, bestätigte jedoch leider die vollkommen fehlende Einsicht
der Schulverantwortlichen, dem Opfer auch den notwendigen Schutz, die
psychologische Unterstützung sowie schulische Hilfe zukommen zu
lassen und die getroffene Entscheidung revidieren zu wollen.
Dem Schüler K. wurde, wie leider so oft in unserer heutigen
Gesellschaft, als Opfer eine skandalöse "Mitschuld und
Mitverantwortung" von Frau Dr. Höfferl zugeschoben, bestätigt
Strache. Von einem zu erwartenden Krisenmanagement, wie von
psychologischer und pädagogischer Fähigkeiten oder Hilfeleistung für
das Opfer und die Familienangehörigen war weit und breit keine Spur.
Diese Vorgangsweise ist für Strache als aktiver Sozial- und
Schulpolitiker und als ehemaliger, zufriedener Schüler einer
katholischen Privatschule deshalb so erschütternd, weil in diesem
konkreten Fall gar kein pädagogisches Interesse an einer Schuld- bzw.
Unschuldsklärung bestand und die "christliche Fürsorge und
Nächstenliebe" für einen offensichtlich "einfachen Präventivschlag"
über Bord geworfen wurde. (Schluss) forts. jen
Rückfragehinweis: Klub der Freiheitlichen
Pressestelle
Tel.: (01) 4000 / 81 743
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