• 17.09.2001, 11:24:05
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Hauptverband-Neu: Ärztekammer fordert Finanzplan

Wien (OTS) - Die Österreichische Ärztekammer (ÖÄK) hat einen
Forderungskatalog an das neu gewählte Präsidium des Hauptverbands der
Sozialversicherungen vorgelegt. Danach wird unter anderem ein
langfristiges Finanzierungskonzept für die Sicherung und
Weiterentwicklung des Gesundheitswesens eingemahnt. Weitere
Forderungen sind eine rasche Umsetzung der Gruppenpraxen, die
Einführung von Jobsharingmodellen für Ärztinnen und Ärzte und die
Modernisierung des Leistungskatalogs der Kassen.

"Was wir bisher vermissten, war ein Finanzplan, der sicherstellt,
dass notwendige und vom Gesetzgeber gewollte Strukturveränderungen
zur Verbesserung der Versorgung im Gesundheitswesen auch tatsächlich
stattfinden können", erklärte ÖÄK-Präsident Dr. Otto Pjeta am Montag
in einer Aussendung. Es gehe nicht an, dass der Gesetzgeber konkret
vorgebe, welche neuen Versorgungsstrukturen - etwa Gruppenpraxen -
zu realisieren seien und dann seitens der Kassen keine praktikablen
Überlegungen dafür vorhanden seien, wie diese neuen Strukturen
langfristig auch finanziert werden können.

"Es kann den Patienten nicht zugemutet werden, wegen
Planungsdefiziten länger als notwendig auf überfällige neue
Versorgungseinrichtungen zu warten", warnte Pjeta. Der Hauptverband
möge klären, welche durch die Kassen finanzierte Versorgungsziele
unter Maßgabe der Morbiditäts- und der Altersentwicklung langfristig
angestrebt werden sollten, welche neuen und modernen Leistungen in
diesem Zusammenhang -auch unter Berücksichtigung der Erfordernisse
aus der Spitalsentlastung - angeboten werden sollten und wie hierfür
die Finanzierung gesichert werden könnte. Neben der Einrichtung von
Gruppenpraxen müsste den Ärztinnen und Ärzten außerdem auch über
verschiedene Jobsharingmodelle eine sinnvolle Arbeitsteilung
ermöglicht werden.

Der Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte in der ÖÄK, Dr.
Jörg Pruckner, fordert, die im Regierungsabkommen vorgesehene
Verbesserung des Leistungsangebots dürfe "kein Schlagwort" bleiben.
Pruckner: "Wenn wir das umsetzen wollen, haben wir einen Bedarf von
geschätzten 500 Ärzten, die beispielsweise in Form von Gruppenpraxen
dieses neue Leistungsangebot erbringen können." Konkret erforderlich
sei die Intensivierung der Zuwendungsmedizin sowie ein Ausbau des
psychiatrischen und psychotherapeutischen Angebots. Pruckner: "Die
umfassende Betreuung der Patienten sollte nicht nur bei der Abklärung
einer vorliegenden Erkrankung erfolgen, sondern auch durch Begleitung
der Therapie und die Koordination der dabei erforderlichen
Kontrollen." Unabdingbar sei ferner ein neuer Vertrag über die
Hauskrankenbehandlung, da der alte Vertrag seit Jahren ausgelaufen
sei. (Schluss)

Rückfragehinweis: Pressestelle der Österreichischen
Ärztekammer, Tel.Nr. 01/512 44 86.

OTS-ORIGINALTEXT UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | NAE/OTS

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