- 13.08.2001, 13:23:48
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Grünewald: Uni-Ausgliederung bedeutet Rückschritt in Sachen Demokratie
Punktuation Gehrers erklärungsbedürftig und nicht
nachvollziehbar
OTS (Wien) - Der Wissenschaftssprecher der Grünen, Kurt Grünewald,
kritisiert die heute von BM Gehrer präsentierte Punktuation zur
Entlassung der Universitäten in die Vollrechtsfähigkeit: "Der
Rückschritt in Sachen Demokratie und Mitbestimmung an den Unis
bedeutet ein Zurück zu längst überwunden geglaubten Abhängigkeiten
von alten Hierarchien", so Grünewald, und weiter: "Ausserdem verrät
Gehrer ihre oberflächlich mechanistische Vorstellung vom Nutzen von
Bildung und Forschung, die in einer Überbewertung der
Auftragsforschung gegenüber der Grundlagenforschung resultiert."
Für die Grünen stellt sich die Frage, was unter Synergien und dem
Abbau von Doppelgleisigkeiten gemeint ist. "Sollen im Bereich der
Gesellschaftswissenschaften, der Geistes- und Kulturwissenschaften
nur mehr monocolore Meinungen vertreten werden und wie verhält sich
dies zu Wettbewerb und Lehr- und Lernfreiheit", so Grünewald.
Behutsame und tiefgehende Diskussionen, wie sie die Rektorenkonferenz
wünscht, sind für den Grünen Wissenschaftssprecher dringend notwendig
und den Bedenken des ÖVP-Mitglieds und der Vorsitzenden der
HochschullehrerInnen-Gewerkschaft, Dr. Andrea Kdolsky, ist einiges
abzugewinnen.
Grünwald erneuert seine Kritik, dass die Frage der Zweckmässigkeit
der Ausgliederung der Universitäten nach wie vor nicht ausreichend
beantwortet wurde, da alle Aufgaben auch im Rahmen der existierenden
Teilrechtsfähigkeit bestens bewältigt werden können. Dies bezieht
selbstverständlich dringend notwendige Strukturreformen im
Verwaltungsbereich mit ein. " Warum werden bis dato die Mehrkosten
der Ausgliederung so hartnäckig negiert? Denn eines ist sicher - es
wird teurer", so Grünewald.
Umfragen unter UniversitätslehrerInnen und Bediensteten mehrerer
Universitäten zeigen, dass die Pläne zur Ausgliederung von der
überwiegenden Mehrheit der Betroffenen vehement abgelehnt werden.
"Und das liegt nicht daran, dass sich die Unis prinzipiell gegen
Reformen sträuben. Aber plausibel und nachvollziehbar müssen sie
sein", ergänzt Grünewald. "Mehrjährige Globalbudgets, faire
Leistungsverträge und ausgewogene Schwerpunktsetzungen könnten
allerdings sinnvolle Ziele sein, wenn sie klüger als bisher
formuliert werden", schliesst Grünewald.
Rückfragehinweis: Pressebüro der Grünen im Parlament
Tel.: (01) 40110-6697
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