• 08.08.2001, 14:15:38
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  • OTS0134 OTW0134

Tierschützer stoppen auf A 10 Lämmertransport von Polen nach Italien

Laaben (OTS) - Gestern nacht entdeckten Salzburger Tierschützer,
die mit dem Verein gegen Tierfabriken (VgT) zusammenarbeiten, kurz
vor Salzburg einen holländischen Tiertransport-LKW der Fa. Van Veen
mit dem Kennzeichen BH-RX-59. Wie sich später herausstellte wurde
dieser bereits am Montag den 06.08.01 in Polen (mit Zielort Calvi,
südl. von Rom) mit Lämmern beladen und kam am Dienstag den 07.08.01
um ca. 19.40 Uhr zur Autobahnabfahrt Piding (letzte Ausfahrt vor dem
Grenzübergang Walserberg). Der Transporter versuchte zunächst, die
Autobahn in Piding zu verlassen und über den Grenzübergang
Freilassing nach Österreich zu kommen, drehte aber dann wieder um.
Der Grund ist höchst-wahrscheinlich, weil er Angst vor einer
Kontrolle durch einen der beiden Tiertransport-Inspektoren hatte, da
er dort schon vor einigen Tagen auffiel und einige Organmandate
zahlen mußte.

Fehlender Befähigungsnachweis zum Befördern lebender Tiere,
keinerlei Kennzeichnung auf dem Fahrzeug bzgl. Lebendtiertransport u.
a.: Die Tierschützerin Jutta Kassler, welche die ganze Zeit ab Piding
hinter dem gegenständlichen Fahrzeug herfuhr, erreichte nach längerem
Insistieren endlich, daß eine Streife der Autobahngendarmerie Anif
den Transporter in Golling von der Autobahn auf den LKW-Parkplatz
holte. Dies gelang aber erst, nachdem sie bereits mit dem Kärntner
Tiertransport-Inspektor, Dr. Rabitsch, Kontakt aufgenommen und dieser
ihr versprochen hatte, den Zoll und die Exekutive (auch in Kärnten)
zu verständigen. Anwesenden Tierschützern wurde allerdings - wie
üblich - eine eingehende Kontrolle des Transportes nach allen
erforderlichen gesetzlichen Bestimmungen (KfG, StVO,
Tiertransport-Gesetz usw.) von den Beamten verwehrt. Einer der
Tierschützer wurde sogar wegen "Störung der Amtshandlung" des Platzes
verwiesen. Ein Beamte erklärte sofort, daß die Tiere und deren
Unterbringung im Fahrzeug in Ordnung seien und dies, ohne überhaupt
genau in die Ladebehältnisse gesehen zu haben. Die "Kontrolle" wurde
wie gehabt durchgeführt: Lediglich eine Tachoscheibe wurde
eingesehen, obwohl zwei Fahrer (ein Mann u. eine Frau) das Fahrzeug
abwechselnd lenkten und lt. KfG die Tachoscheiben der laufenden und
die der vergangenen Woche kontrolliert werden müßten.

Frau Kassler forderte nun die Beamten auf, einen
Tiertransport-Inspektor zur Kontrolle beizuziehen, was offenbar für
die Beamten nicht selbstverständlich und auch nicht so leicht war.
Keiner der beiden Salzburger Tiertransport-Inspektoren war
erreichbar, weshalb es Frau Kassler mit ihrem Handy nochmals
versuchte und tatsächlich Mag. Pledl erreichte. Nachdem der
Tiertransport-Inspektor endlich um 21.30 Uhr kam, war Fr. Kassler
bereits gegangen, nachdem die beiden Beamten erklärt hätten, "daß wir
keine ernstzunehmenden Tierschützer wären, da wir uns nicht die Mühe
machten, auf den Tiertransporter zu steigen und selbst den Zustand
der Tiere zu überprüfen..." (was vom Tiertransportfahrer
wahrscheinlich angezeigt worden wäre und zum anderen ja gerade
Aufgabe der Exekutive wäre...). Der Tiertransport-Inspektor erklärte
nach seiner Kontrolle, daß die Tiere und auch die Einstreu in Ordnung
gewesen seien. Wir wiesen ihn darauf hin, daß die Kontrolle der
Beamten in Bezug auf KfG und StVO mangelhaft durchgeführt wurde und
das Fehlen der Kennzeichnung auf Lebendtiertransporte überhaupt nicht
bemerkt wurde. Mag. Pledl fragte die Beamten daraufhin, ob dies in
ihrem Organmandats-Katalog angeführt sei, was diese nicht wußten und
erst nachsehen mußten! Um 22.15 Uhr war die Kontrolle beendet, der
Tiertransport fuhr ab. Wenig später kam eine Tierschützerin aus
Bayern und nahm die weitere Beobachtung des Transporters auf und
wollte ihm bis zu seinem Ziel in Calvi (südl. von Rom) folgen. Dort
werden sie vermutlich auf eines der Horrorschiffe in den Nahen Osten
verladen, damit die Überlebenden dort rituell (ohne Betäubung)
geschächtet werden...

Fazit: Die Behörden unternehmen von sich aus wenig bis gar nichts
gegen Tiertransporte jeglicher Art, Tierschützer werden von
Gendarmerie - Beamten trotz Zusagen der Vorgesetzten weiterhin
drangsaliert und nicht ernst genommen, statt ordnungsgemäße genaue
Kontrollen durchzuführen. Ohne Groß-Demos oder Tiertransportblockaden
scheint sich in Österreich trotz geltender Gesetze der typische
Be-amtenschlendrian einzupendeln, zugunsten der Tierausbeuter-Lobby
und zum Leidwesen von Millionen von sinnlos über tausende Kilometer
herumgekarrten Tieren.

Rückfragehinweis: Verein gegen Tierfabriken
E-Mail: vgt@vgt.at
Web: www.vgt.at

OTS-ORIGINALTEXT UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | NEF/OTS

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