Genmais: Haubner: Interessensvertretung der Bauern wenig kooperativ
Umweltressort richtet Genmais-Hotline ein
Wien, 2001-07-02 (fpd) - "Daß plötzlich keiner mehr für den ausgesetzten Genmais verantwortlich sein möchte, ist ja nicht unbekannt. Es gibt auch keine gesetzliche Grundlage für eine effektive, wirksame Vorgehensweise", hält Oberösterreichs Umweltlandesrätin Ursula Haubner fest. "Weder die Fa. Pioneer, die die Listen mit den Saatgutkäufern hat, noch die Landwirtschaftskammern zeigen sich kooperativ, etwaige Saatgutabnehmer zu eroieren. Gerade jetzt, kurz vor der Maisblüte herrscht akuter Handlungsbedarf", so Haubner zur dringlichen Situation. *****
"Obwohl das Umweltressort grundsätzlich keine Zuständigkeit trifft, will ich meine Regierungskollegin, Landesrätin Silvia Stöger in dieser Angelegenheit tatkräftig - zum Vorteil der Konsumenten -unterstützten. Ab sofort gibt es im Umweltressort eine Genmais Telefon-Hotline. Dort können sich jene Bauern, die die Sorten PR 39D81 und die Sorte Ribera der Firma Pioneer bezogen haben melden -Telefon 0732/7720-4921," informiert Haubner.
Das gemeldete Saatgut wird dann einem Monitoring und einer Analyse unterzogen. "Nur nach einer dementsprechenden Analyse können Maßnahmen, wie zum Beispiel das Einackern der Maispflanzen vor der Blüte passieren. "Sollte die Firma Pioneer strafrechtlich nicht belangt werden können, müssen die Länder die Entschädigungen für die Bauern unbedingt aufbringen" fordert die Umweltlandesrätin. Vom Bund gibt es keine Zusage für einen Kostenersatz.
Haubner erinnerte daran, "daß es in Oberösterreich bereits seit geraumer Zeit einen Expertenrat für Gentechnik gibt, der sehr engagiert in diesem Bereich tätig ist. Dieser soll auch nun zur Problembeseitigung herangezogen werden", so Haubner. Die Landesrätin verspricht sich auch sehr viel von der von ihr initiierten Studie zur gentechnikfreien Zone. Diese wurde gemeinsam vom Gesundheits-, Justiz- und Umweltministerium sowie dem Umweltressort des Landes Oberösterreich in Auftrag gegeben. Das Ergebnis wird bis Jahresende erwartet. "Dieses Problem wurde von der alten Regierung bewußt ignoriert", so Haubner.
"Ich hoffe nun auf die Unterstützung aus der Landwirtschaft, vor allem von den betroffenen Bauern. Nur auf diese Weise kann auch weiterhin für unsere Nachkommen ein nachhaltiger Lebensraum mit Zukunft geschaffen werden," so Umwelt-Landesrätin Haubner abschließend. (Schluß)
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