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LHStv. Onodi: Individualisierung der Gesundheitskosten führt in die Zwei-Klassen-Medizin

Genereller 20prozentiger Selbstbehalt ist für die Mehrheit der Bevölkerung nicht finanzierbar

St. Pölten, (SPI) - "Eine weitere Individualisierung der Gesundheitskosten führt direkt in eine Zwei-Klassen-Medizin. Die Einführung eines generellen 20prozentigen Selbstbehalts im Gesundheitswesen, wie dies von der Bundesregierung im Zusammenhang mit der Diskussion um den Hauptverband der Sozialversicherungsträger ins Auge gefasst wird, ist für die Mehrheit der Bevölkerung nicht finanzierbar", äußert sich Niederösterreichs Gesundheitsreferentin LHStv. Heidemaria Onodi ablehnend zu den Plänen der Bundesregierung.****

Unser über Jahrzehnte in Österreich aufgebautes Gesundheitssystem ist nur deshalb Weltspitze, weil es auf eine solidarische Leistung aufbaut und jeder Versicherte gemäß seines Einkommens seinen Beitrag leistet. Generelle Selbstbehalte im Gesundheitswesen sind eine unsolidarische und moralisch abzulehnende Zugangsbeschränkung und Selektionsmaßnahme. Für eine Bypass-Operation verrechnet ein Niederösterreichisches Spital derzeit rund 107.000,- Schilling, für eine Mehrfach Bypass-Operation rund 140.000,- ATS, eine Koronarangiographie mit Bypassoperation wird von den Krankenhäusern derzeit mit rund 205.000,- ATS, eine Herzklappenoperation mit rund 180.000,- ATS, mit rund 245.000,- ATS wird eine Koronarangiographie mit Herzklappenoperation verrechnet. Ein 20prozentiger Selbstbehalt ist hier für viele Menschen einfach nicht leistbar. Auch kleinere Operationen bzw. Behandlungen könnten damit für eine ganze Familie den Schritt in die Armut bedeuten. "Jeder Mensch in Österreich hat unabhängig vom Alter oder seines Einkommens das Recht auf die bestmögliche Gesundheitsversorgung. Durch Selbstbehalte wird dieses Recht, welches es zu verteidigen gilt, vor allem für sozial Schwächere, Familien und Senioren ausgehöhlt. Das ist abzulehnen", so die NÖ-Gesundheitsreferentin abschließend.
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