- 18.06.2001, 12:10:01
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VERKEHR(T): MIT VOLLGAS ZUM STILLSTAND
KfV-Verkehrsunfallbilanz Frohnleichnahm 2001: 6 Tote mehr als im Vorjahr. Hauptunfallsursache: Nichtangepaßte Geschwindigkeit kombiniert mit hohem Verkehrsaufkommen, vielen Staus und schlechter Abstandsmoral
Wien (KfV-Presse): 23 Todesopfer in der vergangenen Woche - davon
16 zum verlängerten Wochenende. Hauptunfallursache war wieder
nichtangepasste Geschwindigkeit, 10 tödliche Unfälle waren in der
Vorwoche auf Fahrer zurückzuführen, die zu schnell unterwegs waren.
"Wer schneller fährt, ist nicht automatisch schneller am Ziel", warnt
Dr. Othmar Thann, Direktor des Kuratorium für Verkehrssicherheit
(KfV). Nicht angepaßte Geschwindigkeit gefährdet nicht nur die eigene
Sicherheit sondern auch die der anderen Verkehrsteilnehmer unnötig.
Jährlich sind an die 40 Prozent der tödlichen Unfälle auf nicht
angepaßte Geschwindigkeit zurückzuführen.
Auffahrunfälle vorprogrammiert
Kombiniert mit dem hohen Verkehrsaufkommen und den zahlreichen
Staus aufgrund des Reiseverkehrs der Vorwoche und der schlechten
Abstandsmoral auf Österreichs Straßen wird zu hohes Tempo zur
lebensbedrohlichen Mischung. Thann: "In solchen Situationen sind
Auffahrunfälle praktisch vorprogrammiert." Unfälle, die vermieden
werden könnten, wenn sich Kfz-Lenker an folgende Abstandsregeln der
KfV-Experten halten würden:
Wenn Sekunden über Tod oder Leben entscheiden
Im Ortsgebiet gilt 1 Sekunde Abstand zum vorderen Fahrzeug als
absolutes Mindestmaß. Im Freiland sollten mindestens 2 Sekunden, auf
Autobahnen 3-4 Sekunden Sicherheitsabstand eingehalten werden - dies
im Rahmen der jeweils gültigen Tempolimits. Diese Sekundenregeln
gelten allerdings nur bei einwandfreier Sicht, gutem Fahrbahn- und
Fahrzeugzustand und optimaler persönlicher Leistungsfähigkeit. Bei
regennasser Fahrbahn muß der Abstand vergrößert werden. Der Grundsatz
zur Vermeidung von Auffahrunfällen lautet also: Das Anhalten muß auch
noch bei einem unvermuteten Bremsmanöver des Vordermannes möglich
sein.
So zählen Sie richtig:
Visieren Sie einen markanten Punkt am Fahrbahnrand an (Baum,
Lichtmast, Leitpflöcke). Sobald das vorausfahrende Auto diesen Punkt
passiert, beginnen Sie in Sekundenabständen zu zählen (21, 22,...).
Bei idealen Rahmenbedingungen sollten Sie diesen Punkt nicht
erreichen, bevor die entsprechenden Sekunden durchgezählt sind.
Die Unfälle der Vorwoche im Detail:
Bei den tödlichen Verkehrsunfällen in der vergangenen Woche
verloren 13 PKW-Insassen (davon 12 Lenker), 5 Motorrad-Lenker, 2
Radfahrer, 1 Lkw-Lenker, 1 Moped-Lenker und 1 Fußgänger ihr Leben.
Als vermutliche Hauptunfallsursachen dieser tödlichen Verkehrsunfälle
mußten nichtangepaßte Geschwindigkeit (10), Vorrangverletzung (3),
Überholen (2), Unachtsamkeit (1), Herzversagen (1), Fahrfehler
Radfahrer (1) und Sonstige (1) festgestellt werden. Bei zwei
Verkehrsunfällen konnte die Ursache bisher nicht ermittelt werden. 2
tödlich verletzte Fahrzeuginsassen waren nicht angegurtet. 11 der 22
Verkehrsunfälle waren sogenannte Alleinunfälle. Vom 1. Jänner bis zum
17. Juni dieses Jahres gab es damit auf dem österreichischen
Straßennetz vorläufig 372 Verkehrstote (30-Tages-Fristabgrenzung
berücksichtigt bis Ende April), im Vergleichszeitraum des Vorjahres
verunglückten nach endgültigen Zahlen 437 Menschen tödlich.
Rückfragehinweis: Kuratorium für Verkehrssicherheit
Pressestelle
Mag. Barbara Hofer
Tel.: (01) 71 770/158
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