- 16.03.2001, 11:34:21
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- OTS0144
Wien will mit "Abgasradar" Umweltstinker aus dem Verkehr ziehen=
TU-Wien hat ein neues Gerät zur Fernmessung von KfZ-Schadstoffen entwckelt.
Wien, (OTS) Stadtrat Fritz Svihalek hat am Freitag ein neues von
der TU - Wien entwickeltes Gerät zur Fernmessung von KFZ - Emissionen
der Öffentlichkeit präsentiert. Svihalek bezeichnete diese neuartige
Methode der Abgasmessung als revolutionär und richtungsweisend für
die weitere intensive Kontrolltätigkeit der Behörden im Zusammenhang
mit der Fahrzeugsicherheit auf Österreichs Straßen im allgemeinen und
auf Wiens Straßennetz im besonderen. Svihalek bekräftigte seine
Absicht, noch intensiver Fahrzeugkontrollen gemeinsam mit der Polizei
durchzuführen: "Egal, ob ein LKW als zu laut erkannt, ein LKW -
Fahrer seine Ruhezeiten nicht einhält oder schwer wiegende Mängel an
Fahrzeugen entdeckt werden, wir werden nicht locker lassen und
weiterhin sehr scharf kontrollieren!"****
Grundsätzliche Bemerkungen zur Kontrolltätigkeit im
Zusammenhang mit Überprüfungen der Grenzwerte der Schadstoffe von KFZ
Die durch den Verkehr hervorgerufenen Abgasemissionen wurden in
der Vergangenheit durch gesetzliche Maßnahmen für die Genehmigung von
Fahrzeugen in Europa stark reduziert. Österreich gehörte zu den
ersten Ländern, die bereits vor 15 Jahren die Katalysatorpflicht
eingeführt haben. Gleichzeitig hat Österreich richtungweisend die
periodische Prüfung der Fahrzeuge ausgebaut:
Abgasprüfung der Fahrzeuge mit Katalysator von Anfang an
Jährliche Abgasprüfung für alle Fahrzeuge
Erweiterter Prüfumfang für Fahrzeuge ohne Katalysator
(Zündanlagenprüfung)
Damit zählt der Standard der österreichischen Fahrzeuge zu den
höchsten in Europa. Die Prüfmethoden für KAT-Fahrzeuge, die von der
Technischen Universität Wien gemeinsam mit den Prüfanstalten
entwickelt wurden, gelten nunmehr in der gesamten Europäischen Union.
Zur weiteren Verbesserung der Umweltqualität wurde begonnen,
zusätzlich zur periodischen Fahrzeugprüfung, Fahrzeuge im Verkehr
anzuhalten und hinsichtlich Abgasverhalten zu überprüfen. Dies
entspricht auch den Intentionen des Europäischen Auto-Oil-Programms.
Was soll ein zukunftsweisendes System können?
1. Nur die tatsächlichen "Stinker" sollen gezielt erfasst und an
gehalten werden.
2. Der übrige Verkehr soll in keiner Weise gestört werden.
3. Effiziente Überwachung mit geringstem Personalaufwand.
4. Das System soll auch für künftige Abgasreinigungsmethoden (z.B.
DENOX-KAT) und künftige Grenzwerte geeignet sein.
Die Antwort ist die Fernmessung der Abgase der Fahrzeuge im
Vorbeifahren.
Beschreibung und Funktionsweise des Messgeräts
Das Gerät ist samt Bedienplatz und Anzeigeinstrumenten in einem
kleinen Anhänger eingebaut. Dieser wird am Fahrbahnrand abgestellt.
Die Sensoren und ein Spiegel sind links und rechts der Fahrbahn
aufgebaut. Ein für den Lenker nicht erkennbarer Lichtstrahl quer zur
Fahrtrichtung wird durch die Abgaskomponenten beeinflusst. Die
Änderungen werden analysiert. Es kann nun von jedem vorbei fahrenden
Fahrzeug die relative Abgaszusammensetzung festgestellt werden.
Zunächst wurde ein, in den USA für benzinbetriebene
Personenkraftwagen vorhandenes, System beschafft. Im Rahmen eines
Auftrages des BMVIT an das Institut für Verbrennungskraftmaschinen
und Kraftfahrzeugbau der TU-Wien wurde in Zusammenarbeit mit der
Bundesprüfanstalt für Kraftfahrzeuge das System weiter entwickelt. Es
ist derzeit weltweit das einzige System, das für den Europäischen
Verkehr mit seinem hohen Dieselanteil geeignet ist. Es können nunmehr
alle Fahrzeuge, mit Benzin- oder Dieselmotoren, sowie LKW und Busse,
erfasst werden.
Gemessen werden derzeit folgende Emissionen
o Kohlenmonoxid (CO),
o unverbrannte Kohlenwasserstoffe (HC),
o Stickstoffmonoxid (NO) und die
o Trübung
Die Fahrzeuge können dabei mit einer Geschwindigkeit von ca.
30km/h bis 100km/h am Gerät vorbei fahren.
Großversuch der Stadt Wien hat gezeigt: 1 Prozent KFZ sind für
ein Viertel sämtlicher KFZ - Schadstoffe verantwortlich
Im Jahre 2000 wurden an einigen Stellen in Wien in
Zusammenarbeit des Amtes der Wiener Landesregierung
(Magistratsabteilung 46), der Bundesprüfanstalt für Kraftfahrzeuge
und des Institutes für Verbrennungskraftmaschinen und
Kraftfahrzeugbau der TU-Wien derartige Abgasmessungen durchgeführt.
Es wurden ca. 25 000 Fahrzeuge erfasst.
Um die Wohnbevölkerung nicht zu belästigen, wurden nur die 292
auffälligen PKW mit Benzin betriebenen Motoren angehalten und mittels
Kurztest, wie er auch bei der §57a-Begutachtung durchgeführt wird,
nachgeprüft.
Rund 28% der PKW ohne Katalysator und bis zu 15% der PKW mit
Katalysator überschritten die Grenzwerte. Den Lenkern wurde empfohlen
möglichst rasch eine Fach-Werkstätte aufzusuchen. Strafen wurden
nicht verhängt.
Das herausragende Ergebnis war jedoch: 5% der Fahrzeuge
verursachen genau soviel Beeinträchtigung der Luftqualität wie die
restlichen 95%! 1% der Fahrzeuge ist verantwortlich für fast ein
Viertel der Gesamtemissionen! Wenn wir die Luftqualität entscheidend
verbessern wollen, müssen wir hier ansetzen.
Man sieht, dass in etwa die Hälfte der Emissionen von ungefähr
5% der Fahrzeuge stammen und nur etwa 1% der Fahrzeuge deutlich
höhere Emissionen aufweisen, aber ungefähr 22% der Gesamtemissionen
verursachen. (Schluss) hl
Rückfragehinweis: PID-Rathauskorrespondenz:
www.wien.at/vtx/vtx-rk-xlink/
Mag. Horst Lassnig
Tel.: 4000/81 847, Handy: 0664/44 13 703
e-mail: las@guv.magwien.gv.at
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