• 08.03.2001, 17:38:33
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DER STANDARD-Bericht: "Telekom Austria: Suche nach Vorstand bestätigt - Telecom Italia: Keine Verkaufsabsicht" - Erscheinungstag 9.3.2001=

(von Thesy Kness-Bastaroli, Luise Ungerboeck)

Mailand/Wien (OTS) - Was ÖIAG-Chef Johannes Ditz seit Wochen
eisern dementiert, wird von Großaktionär Telecom Italia (TI) nun
erstmals bestätigt: Jet2Web Telekom Austria (TA) bekommt einen neuen
Vorstand. Eine Sprecherin von Telecom Italia (TI) bestätigte dem
Standard, dass mit der ÖIAG zurzeit Verhandlungen über die Zukunft
des Konzerns und ein Management-Revirement im Gange seien. Für TI
habe die 29,8-prozentige Beteiligung an der Telekom Austria weiterhin
eine strategische Bedeutung.

Für den von TI-Vorstandsvorsitzenden Roberto Colaninno noch Anfang
Februar angedeuteten möglichen Zukauf in Österreich, scheinen es die
Römer allerdings nicht mehr so eilig zu haben. Weil über den Preis
derzeit keine Einigung in Sicht sei, heißt es dazu in ÖIAG-Kreisen.
Die jüngst kolportierten Gerüchte über einen Verkauf der
TA-Beteiligung wurde in Rom hingegen klar dementiert. Weder die Banca
Intesa, die laut Pressestimmen an einem Bankenkonsortium teilnehmen
soll, wo TI angeblich ihre TA-Beteiligung deponiert habe, noch die
Börsenaufsicht Consob hätten eine entsprechende Veränderung an der
österreichischen Beteiligung signalisiert.

Schlachtfeld Telekom

Indes verdichten sich die Anzeichen dafür, dass der Vierervorstand
unter Generaldirektor Heinz Sundt noch eine Weile im Amt bleiben
wird. Zumindest bis zur Bilanzpräsentation im April, meinen Insider.
Marketingvorstand Heinz Brasic, der Hoffnungsträger der ÖIAG, hat
mittlerweile aber eine breite Front der Ablehnung gegen sich. Bei
einem Treffen mit der Spitze der Telekomgewerkschaft am Mittwochabend
soll es über die Vorgangsweise beim Personalabbau zu einem
Schlagabtausch mit dem ehemaligen Nokia-Austria- Chef gekommen sein.

"Wenn sich das Telekommanagement jetzt nicht endlich an den
vereinbarten Sozialplan hält, dann gibt es einen Crash", drohte Hans-
Georg Dörfler, der Boss der Post- und Telekomgewerkschaften am
Donnerstag. Um auf das Chaos in der Telekom aufmerksam zu machen,
ruft die Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter (FSG) am 20.
März zu einer Solidaritätskundgebung auf. Dazu soll rund um die
Unternehmenszentrale am Schwarzenbergplatz eine Menschenkette
gebildet werden. Ziel der Aktion sei es, darauf hinzuweisen, wie es
um das Schlachtschiff des heimischen Telekommunikationsmarktes stehe.
Trotz voller Auftragsbücher und Hochkonjunktur am Telekomsektor
würden Hunderte TA-Mitarbeiter zur Untätigkeit gezwungen.

Auf der Tagesordnung der Aufsichtsratssitzung heute, Freitag, steht
das Gruppenbudget des Telekomkonzerns, über das es zwischen ÖIAG und
Telecom Italia divergierende Ansichten gibt.

Rückfragehinweis: Der Standard

Tel.: (01) 531 70/428

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