Brauner vor Betriebsrätinnen: Vereinbarkeit von Beruf und Familie
Wien, (OTS) Bei einer Tagung von Betriebsrätinnen betonte Frauenstadträtin Mag. Renate Brauner am Montag wie wichtig Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie sind. "Wir brauchen familienfreundliche Arbeitszeitmodelle, mehr Betriebskindergärten, gezielte Frauenförderung und spezielle Karrierenpläne. Weil Menschen, die Kinder und Beruf unter einen
Hut bringen wollen, brauchen besondere Angebote." Vor allem sind Frauen von der Problematik, beides zu schaffen, betroffen. Auch
wenn rund 80 Prozent der Frauen berufstätig sein wollen, befinden doch rund 60 Prozent Beruf UND Familie als "nervliche Belastung". "Wir müssen die Frauen entlasten und sie innerhalb und außerhalb des Betriebes unterstützen. Das ist der erfolgreiche Wiener Weg", betonte die Stadträtin. Im Rahmen der Tagung wurden diverse Konzepte der unterschiedlichsten privaten und öffentlichen Unternehmen zur Gleichstellung von Frauen und Männern und auch zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie präsentiert.****
Der Wiener Arbeitsmarkt aus Frauensicht
Die gute wirtschaftliche Entwicklung und die zusätzlichen arbeitsmarktpolitischen Initiativen im Rahmen des "Territorialen Beschäftigungspakt Wien" haben bereits 1999 die positive
Trendwende am Wiener Arbeitsmarkt ermöglicht. Der Arbeitsmarkt in Wien bilanzierte auch 2000 insgesamt positiv. Im
Jahresdurchschnitt 2000 waren 59.655 Personen arbeitslos
vorgemerkt, das bedeutet gegenüber dem Jahresdurchschnitt 1999 ein Minus von 12,8 Prozent.
Diese positive Entwicklung ist in Wien vor allem Frauen
zugute gekommen. Die Frauenarbeitslosigkeit sank im Jahresdurchschnitt 2000 gegenüber 1999 um 4.363 Personen bzw. um 15,2 Prozent. Im Vergleich dazu ist die Arbeitslosigkeit der
Männer bloß um 11% zurückgegangen.
Arbeitslosenquote Wien Frauen und Männer 1996 bis 2000
1996 1997 1998 1999 2000
Frauen 6,8 7,4 8,0 7,4 6,3
Männer 8,6 9,0 9,4 8,8 8,0
Trotz dieser Erfolge sind Frauen nach wie vor mit einer Vielzahl unterschiedlicher Benachteiligungen am Arbeitsmarkt und
im Berufsleben konfrontiert. Diese reichen von schlechter verwertbaren Ausbildungen, über niedrigere Einkommen, der Mehrfachbelastung durch Familie und Beruf, dem geringen Angebot an für Frauen bedarfsgerechten Arbeitszeiten, bis hin zu schlechteren Aufstiegs- und Karrierechancen.
Was Wiens Frauen wollen....
Aus einer Ifes Umfrage unter 2300 befragten Frauen geht Folgendes hervor:
o 82 Prozent der unter 30 jährigen wollen berufstätig sein
o 79 Prozent der Frauen mit Matura wollen berufstätig sein
o 88 Prozent der Frauen mit einem Monatseinkommen über 20.000
Schilling wollen berufstätig sein
o Aber auch 63 Prozent der über 70 jährigen Frauen
o Und 73 Prozent der Frauen, die in einer Ehe oder
Lebensgemeinschaft leben, befinden Berufstätigkeit bei Frauen
als wichtig.
Auffallend ist aber, dass 61 Prozent der Befragten Beruf und Familie "nervliche Belastung" empfinden. Satte 82 Prozent
empfinden Kinder als Benachteiligung bei der Arbeitssuche, 80 Prozent kritisieren die ungleiche Bezahlung und 70 Prozent ärgern sich über ungleiche Aufstiegschancen.
Als "deutliches Signal" wertet Brauner, dass sich 70 Prozent mehr Teilzeitarbeitsplätze oder Arbeitsplätze mit flexibleren Arbeitszeiten wünschen würden.
Was in Wien geschieht...
Innerhalb der Stadt Wien werden die Wünsche der Frauen sehr ernst genommen. Brauner habe daher innerhalb des Magistrats Teilzeitarbeitsmodelle ins Leben gerufen, in Bälde wird ein Betriebskindergarten für die Rathausangestellten eröffnet, mit dem neuen Wiener Gleichbehandlungsgesetz sei ein weiterer Schritt zum Ausbau innerbetrieblicher Frauenförderung und Gleichstellung gelungen und schließlich ist die Gemeinde Wien die einzige
Kommune, die an dem europäischen Gleichstellungsprojekt für Führungskräfte, "Managing E-Quality", teilnimmt. Darüber hinaus betreibt die Stadt Wien gezielte und auch sehr erfolgreiche Arbeitsmarktpolitik für Frauen, vor allem durch die Initiativen
des Wiener ArbeitnehmerInnenförderungsfonds (waff). In Hinblick
auf die zukünftige Gestaltung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie forderte Brauner abschließend ein Recht auf Teilzeitarbeit für Eltern kleiner Kinder mit dem vollen Rückkehrrecht, die Wiedereinführung der Bildungskarenz, gezielte Qualifikation auch während der Karenz und mehr Betriebskindergärten und Gemeinschaftskindergärten, etwa in Einkaufsstraßen. (Schluss) kat
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