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Bartenstein zu Wirtschaftsgesprächen in Polen

Wien (BMWA-OTS) - Am 7. Februar 2001 trifft Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit Dr. Martin Bartenstein in Warschau den polnischen Vizepremier und Wirtschaftsminister Dr. Janusz Steinhoff sowie Vizepremier und Arbeits- und Sozialminister Longin Komolowski zu Gesprächen über die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen sowie die EU-Beitrittsverhandlungen Polens, das als größtes Land unter den Reformstaaten Mitteleuropas und auch durch seine geographische Lage eine Schlüsselrolle bei der EU-Erweiterung einnimmt. Damit setzt der Wirtschaftsminister seine aktive Besuchsdiplomatie gegenüber den EU-Beitrittskandidaten fort. ****

In den nächsten Wochen werden im Zuge des Beitrittsprozesses die Verhandlungen über die Freizügigkeit von Personen aufgenommen werden. Für Österreich ist dieses Kapitel von besonderer Bedeutung, da es durch die gemeinsame Außengrenze gegenüber den Beitrittskandidaten von mehr als 1.200 km stärker als andere EU-Mitgliedstaaten von diesen Fragen betroffen ist. Bartenstein wird den polnischen Gesprächspartnern eingehend die österreichische Interessenslage und Position darlegen und für eine möglichst flexible Lösung eintreten, die sowohl den spezifischen Interessen Österreichs als auch denen der neuen EU-Mitgliedstaaten entgegen kommt. Angepeilt wird eine Übergangsfrist von sieben Jahren - wie sie auch von deutscher Seite vorgeschlagen wird - mit flexiblen Mechanismen, um auf die Anforderungen des Arbeitsmarktes reagieren zu können.

Die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Österreich und Polen haben sich seit der politischen Wende sehr positiv entwickelt. Das Handelsvolumen zwischen Österreich und Polen ist von 9,3 Milliarden Schilling im Jahre 1990 auf 21,3 Milliarden Schilling (1,55 Milliarden Euro) im Jahre 1999 gestiegen. In den Monaten Jänner bis Oktober 2000 war ein weiterer kräftiger Zuwachs von 20,2 % bei den österreichischen Exporten (12,5 Milliarden Schilling/908,4 Millionen Euro) und von 29,6 % bei den österreichischen Importen zu verzeichnen (8,7 Milliarden Schilling/632,3 Millionen Euro). Gesamtjahresergebnis 1999: Exporte 13,1 Milliarden Schilling/952 Millionen Euro, Importe 8,2 Milliarden Schilling/595.9 Millionen Euro.

Wichtigste Importe 2000: Steinkohle, Kupfer, elektrischer Strom, Möbel, Bettausstattung, Koks und Schwelkoks, Retortenkohle, Frauenbekleidung, Halbzeug aus Eisen und Stahl, Elektrische Maschinen und Geräte, Gemüse und Obst, Walzdraht

Wichtigste Exporte 2000 (1-10): Papier und Pappe, zugeschnittene Waren daraus, Verbrennungsmotoren, KFZ-Teile und Zubehör, Spezialmaschinen, Heiz- u. Kühlanlagen, Mess-Prüf-Analyseinstrumente, Armaturen u.ä. Apparate, Haushaltsgeräte, Konstruktionen aus Eisen/Aluminium, Kunststoffe.

In der Länderreihung weltweit liegt Polen bei den Importen an 18. Stelle und bei den Exporten an 12. Stelle. In der Reihung Osteuropa steht Polen bei den Importen an 5. Stelle und bei den Exporten an 4. Stelle

Von besonderer Bedeutung für die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen sind auch die Investitionen österreichischer Firmen in Polen: Von mehr als 1.000 österreichischen Firmen, die in Polen tätig sind, sind ca. 800 an Joint Ventures beteiligt, rund 150 unterhalten Vertriebsniederlassungen. Aus Österreich wurden von 32 Unternehmen ca. 850 Millionen US-Dollar in Großprojekte investiert. Österreich liegt somit an 7. Stelle hinter den USA, Deutschland, Frankreich, Italien, Großbritannien und den Niederlanden. Der Anteil an den ausländischen Gesamtinvestitionen beträgt ca. 3,4 %, womit Österreich zu den wichtigsten Investoren der kleineren europäischen Volkswirtschaften gehört. Österreichische Investitionen in Polen wurden vor allem in der Bauwirtschaft, in der Kunststoffindustrie sowie im Dienstleistungssektor (Banken) getätigt. Größte österreichische Investoren in Polen sind die Papierfabrik Frantschach, die Bau-Holding, BA CA International, RZB und Porr.

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