Umweltministerium a.D. - Umweltorganisationen: massive Kritik an Umstrukturierung im "Lebensministerium"
Wien (OTS) - Als dramatischen Rückschritt der österreichischen Tier-, Natur- und Umweltschutzpolitik bezeichnet die österreichische Umweltszene die geplante Umstrukturierung im Ministerium für Land-und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft. WWF, Greenpeace, GLOBAL 2000 und die VIER PFOTEN beziehen ihre Kritik auf ein Reorganisations-Konzept der BSL-Managementberatung, das am vergangenen Donnerstag (1.2.) der Führungsebene des Ministeriums präsentiert wurde. Demnach soll mit der Sektion II ausgerechnet das Herzstück des Umweltbereichs aufgelöst und zerstückelt werden. Natur-und Landschaftsschutz * und damit auch unsere Nationalparks * sollen unter die Verantwortung der Sektion "Forst" gestellt werden, Tier-und Artenschutz sind im neuen Organigramm überhaupt nicht zu finden.
"Gerade in Zeiten von BSE und Schweinekrise wäre Bundesminister Molterer besser beraten, Umweltanliegen mehr Platz in seinem Ministerium einzuräumen. Statt dessen will er offensichtlich den Bock zum Gärtner machen indem er die Land- und Forstwirtschaft über wesentliche Umweltbereiche stellt", kritisiert WWF-Geschäftsführer Günther Lutschinger. Tier- und Artenschutz sind im Konzept überhaupt nicht explizit verankert * "Ein Schlag ins Gesicht aller Tierschützer und aller Konsumenten, die sich eine Landwirtschaft ohne BSE und Schweineskandal wünschen", bilanziert Helmut Dungler von den VIER PFOTEN.
Eine Umstrukturierung sei zwar prinzipiell zu begrüßen, sofern dadurch eine bessere Verankerung der Umwelt in allen anderen Bereichen sichergestellt werden kann. Derzeit ist allerdings das Gegenteil der Fall * das Konzept will zwar "Nachhaltigkeit" als Leitthema verankern, im Strukturvorschlag findet sich das allerdings nicht wieder. "Reiner Ettiketten-Schwindel", so Greenpeace-Sprecher Alexander Egit.
Die Umweltorganisationen werden in Kürze selbst einen Vorschlag zur Umstrukturierung vorlegen. GLOBAL 2000-Sprecher Ingmar Höbarth:
"Wir fordern von Minister Molterer eine ernsthafte Verankerung des Umweltschutze s in allen Sektionen. Es muss einen Ökologisierungsschub für die Bereiche Land-, Forst und Wasserwirtschaft geben.".
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