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Klagenfurt (OTS) - Neue "Kärntner Tageszeitung" Kommentar: Angriff gegen die Abfertigung=
Utl.: Ausgabe vom 9. Jan. 2000=
Fügen sich zu viele Österreicher widerstandslos in
ihr Schicksal? Immer häufiger hört man beispielsweise die müde Feststellung: "Bis es bei mir so weit ist, gibt es ohnehin keine Pension mehr." Ähnlich fatalistische Äußerungen entfahren dem einen oder anderen Arbeitnehmer in Sachen Abfertigung. Letztere ist -wieder einmal - Angriffspunkt "fortschrittlicher" Politiker. Der Sozialminister denkt laut darüber nach, ob eine Auszahlung des Gesamtbetrages künftig nur noch in ausgesprochenen Notfällen erfolgen soll. Darüber hinaus rüttelt das freiheitliche Regierungsmitglied kräftig am niedrigen Abfertigungssteuersatz.
Nun ist ja bekannt: Die Abfertigung zählt zu den wohlerworbenen Rechten, den, wenn man so will, heiligen Kühen eines großen Teils der Beschäftigten. Mit der Verlässlichkeit besagter Wiederkäuer war bislang zu rechnen. Die Abfertigung galt als Lohnbestandteil und keineswegs als Privileg. Nun soll sie notgeschlachtet werden. Berechenbarkeit (der Politik und damit Lebensumstände) ade!
Der auf Umwandlung der Abfertigung in eine Art - unsichere -Zusatzpension drängende Sozialminister hat sich gestern zwar sehr beeilt, zu versichern, dass altgediente Arbeitnehmer in Sachen Abfertigung nichts zu befürchten hätten. Doch wer´s glaubt, mag selig werden. Und wer es nicht glaubt, wird wohl seine Gründe haben, gewiss davon überzeugt sein, dass Haupts Vorschlagsbündel blanke Budgetauffüllungsideen zugrunde liegen. Zu Lasten der Arbeitnehmer, versteht sich. Womit klar ist: Diese Regierung schreckt wirklich vor nichts zurück.
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