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SPÖ-Neujahrskonferenz: Bauer präsentiert neues Modulbildungssystem

Wien (SK) "Die demographische Entwicklung verlangt, dass wir im Bildungsbereich fördern und nicht wegselektieren. Die neue Berufsbildungspolitik muss nachhaltig und anschlussfähig sein. Die Jugend hat ein Recht auf eine qualitative Erstausbildung, die aber abhängig von der Leistungsbereitschaft und dem Leistungsvermögen sein muss", erklärte der Leiter der Bildungsabteilung der AK-OÖ, Fritz Bauer, Montag in seinem Diskussionsbeitrag bei der Neujahrskonferenz der SPÖ. Bauer betonte, für diese Ziele sei der Ansatz der Modularisierung der Geeignetste. Die Schule solle nach diesem Modell nicht in Jahrgänge und in Unterrichtsgegenstände, sondern in kleinere Einheiten unterteilt werden - in Module, die in vielen Bildungseinrichtungen verwendet werden könnten. Bauer sagte, der Vorteil bei diesem System sei, dass man Freiräume lassen könne, sodass das System flexibel sei. Es gäbe eine bessere Durchlässigkeit und keine unnötige Bildungszeit. ****

Das Modulsystem sei relatives Neuland, werde aber in einigen Ländern bereits angewandt. "Ich denke, dass wir uns stark an der Beruflichkeit orientieren sollten und vier Modulbereiche abstecken müssen: Allgemeinbildung, Persönlichkeitsbildung, Fachbildung und Training bzw. berufliche Fachpraxis. Die Fachpraxis soll eher schulisch erfolgen, denkbar sind auch Module in Betrieben." Bauer forderte, dass Jugendliche individuell wählen sollten. Bei dem Modulsystem brauche man natürlich auch Strukturen, in denen entschieden werde, die Wirtschaft solle kein Entscheidungsmonopol mehr haben. Für Bauer wäre ein regionales Bildungs-Management ideal, das das Gesamtangebot organisiere.

Zur Finanzierung unterstrich der Bildungsexperte, die Möglichkeiten für die Selbstfinanzierung der Weiterbildung sei für einen großen Teil der Bevölkerung gering, deshalb brauche man die öffentliche Beteiligung. "Am Besten wäre eine Unternehmensabgabe für einen Zukunftsfonds, dazu Mittel der Länder und des Bundes und der Betroffenen selbst."

Bauer ging auch auf die Herausforderungen für das Bildungssystem ein und sagte dazu, "die Dynamik der wirtschaftlichen Veränderungen ist derzeit einmalig - vergleichbar mit der industriellen Revolution." Es gebe einen starken Wettbewerb zwischen den Wirtschaftsräumen, und in Zukunft würden die neuen Schlüsseltechnologien an allen Orten zur Verfügung stehen, aber die Frage sei, wo es Menschen gebe, die diese Technologien beherrschten.

Da 2030 die 45- bis 60jährigen die stärkste Gruppe am Arbeitsmarkt seien würden, sei es notwendig, die Weiterbildung radikal auszubauen und mehr zu tun, als den Status quo zu erhalten. "Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen brauchen wir für alle Erwerbstätigen. Wegen des weltweiten Wettbewerbs müssen wir die Leute in Österreich selbst ausbilden."

Die EU wüsche sich Änderungen im Bildungs- und Berufsbildungssystem - lebensbegleitendes Lernen soll zum Grundprinzip der Gestaltung von Angebot und Nachfrage bei Lernaspekten werden, das sei klar eine nationalstaatliche Aufgabe. Zu der informations- und kommunikationstechnologischen Qualifikation sagte der Bildungsexperte abschließend, das Problem sei kurzfristig nur mit Hilfe der Industrie zu lösen, die Lehrende anbieten müsse. (Schluss) ts

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