SPÖ-Neujahrskonferenz: Bartik betont Wiens Bedeutung als fünftreichste Region der EU
Wien (SK) "Die wirtschaftliche Ausgangslage Wiens ist positiv zu beurteilen. Wien stellt die fünftreichste Region der Europäischen Union dar, die Arbeitslosigkeit geht seit zwei Jahren zurück", erklärte Christian Bartik, Technologieexperte der Stadt Wien, am Montag bei der SPÖ-Neujahrskonferenz. Die Arbeitslosigkeit müsse aber noch weiter reduziert werden: "Jeder Arbeitslose ist einer zuviel. Und auch der Rückgang in der Industriebeschäftigung ist zwar nicht unerwartet, zieht aber Probleme nach sich." Wien habe eine sehr differenzierte Wirtschaft "ohne Leitsektoren". Das wirke sich positiv aus, da sich "sektorale Krisen" weniger auswirkten. ****
Verstärkte Maßnahmen seien noch im Telekom- sowie im Bio- und Medizintechnologie-Bereich notwendig. Auch die Verkehrstechnologie müsse einen Schwerpunkt darstellen, forderte der Wiener Technologieexperte. In diesem Sinne werde es notwendig, auf "technologieorientierte Förderungen" umzustellen. "Wir müssen klarstellen, wo die Wirtschaft hingehen soll."
"Technologie" werde nicht primär mit der Sozialdemokratie assoziiert - obwohl man durchaus "stolz" auf Projekte wie den "TechGate" auf der Donauplatte, den Ausbau des Biotechnologie-Zentrums in der Bohrgasse und die Investitionen in das Kompetenzzentren-Programm sein könne, betonte Bartik.
Auch der Bereich "Bildung" sei stark gefördert worden: Die Erwachsenenbildung etwa durch den Wiener ArbeitnehmerInnen-Förderungsfonds, aber auch die allgemeine Schulbildung. Mit dem "Wiener Bildungsnetz" würden "alle Pflichtschulen ans Internet" angeschlossen, so Bartik.
"Wie soll Technologiepolitik aussehen?", fragte Bartik. Zunächst müsse die "Vernetzung zwischen der Wirtschaft und der Wissenschaft gestärkt werden". Dies sei nicht so zu deuten, dass die Wissenschaft nur dort forschen möge, wo dies die Wirtschaft fordere. "Stattdessen soll die Wirtschaft anwenden, was die Wissenschaft entwickelt."
"Technologiepolitik ist nichts für Eliten! Höchstqualifiziertes Personal alleine macht das Kraut nicht fett. Technologiepolitik kann nur erfolgreich reüssieren, wenn die ganze Bevölkerung über Bildung miteinbezogen wird", forderte Bartik.
"Technologie darf nicht Selbstzweck sein. Wir müssen fragen, wie wir die Technologie in den Dienst des Menschen stellen können, wie wir möglichst viele daran beteiligen können." Gerade im Bereich der Technologiepolitik sei der Staat noch gefordert. Dies gelte für den Bereich der "Förderung", aber auch für die "Herstellung von fairen Wettbewerbsbedingungen, um Oligo- und Monopole aufzubrechen", schloss Bartik. (Schluss) me
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