GRAS befürchtet Abschaffung der Mitbestimmung der Studierenden
Kritik am Vorantreiben der Vollrechtsfähigkeit durch Rektorenkonferenz
Wien (OTS) "Die geplante Vollrechtsfähigkeit bedeutet ein weiteres Zurückdrängen der Mitbestimmung der Studierenden", kritisiert Anita Weinberger, Bundessprecherin der GRAS (Grüne und Alternative StudentInnen) "und vielleicht sogar das Ende der ÖH. Damit würden die Studierenden ihre Interessensvertretung verlieren." Der derzeitige Vorschlag zur Autonomie der Universitäten, inkludiert eine massive Stärkung der monokratischen Organe, während die Kollegialorgane, in denen Studierende mitbestimmen können, deutlich geschwächt werden. "Hochschuldemokratie ist den Rektoren offenbar immer weniger wert", so Weinberger.
Durch die Leistungsverträge der Universitäten mit dem Bundesministerium müssen festgelegte Indikatoren erfüllt werden. Diese Indikatoren umfassen unter anderem auch die Aquirierung von Drittmitteln. "Studienrichtungen, die für die Wirtschaft weniger interessant sind, werden kaum Drittmittel aquirieren können. Das ist eine massive Zurückdrängung der Geistes- und Humanwissenschaftlichen Studienrichtungen", so Weinberger. Zudem werden diese Indikatoren eine Verschlechterung der Qualität der Lehre und Forschung sowie eine Einschränkung der Freiheit der Wissenschaft implizieren, befürchtet Weinberger.
Durch die Vollrechtsfähigkeit können sich die Universitäten ihre Studierenden selbst auswählen. Dies kann zur Einführung von Eingangsprüfungen, Studierendenzahl-Beschränkungen und zu einer Erhöhung der Studiengebühren führen, da die Rektorenkonferenz bereits im Papier zur "Erweiterten Autonomie" angekündigt hat, dass die Massenuniversitäten, in der jetzigen Form nicht mehr weiterzuführen sind. "Die Vollrechtsfähigkeit bedeutet damit das endgültige Aus des freien Hochschulzugangs und verschließt für Teile der Bevölkerung den Zugang zur höheren Bildung", so Weinberger abschließend.
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