- 23.11.2000, 11:30:05
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Dirnberger: Waneks Sanierungsideen bei den Krankensversicherungen sind untauglich
Zusammenlegung der Krankenversicherungen schafft Bürokratiemonster
Wien (OTS) - Die bisherigen Ideen von Gesundheitsstaatssekretär
Wanek zur Sanierung der Krankenkassen sind untauglich. Das stellte
heute AK-Vizepräsident Alfred Dirnberger (ÖAAB) fest. Durch den
Zusammenschluss aller Krankenversicherungen und Durchforstung aller
Einsparungsmaßnahmen können, alle möglichen Nachteile daraus noch gar
nicht gegengerechnet, nur einige 100 Millionen Schilling lukriert
werden. Das ist bei einem jährlichen Defizit von über 5 Milliarden
Schilling einfach zu wenig.
"Jeder, der unvoreingenommen an die Sache herangeht weiß, dass
eine vollständige Abdeckung der Ausgaben der Krankenversicherungen
nur durch eine Finanzierung möglich ist, die sich an der
Wertschöpfung der Volkswirtschaft orientiert. Alles andere sind
ideologische Sandkastenspiele", kritisiert Dirnberger den FP-
Gesundheitsstaatssekretär. Die einzige Alternative zu dieser Form der
Finanzierung des Gesundheitssystems ist eine Einschränkung der
Leistungen, also ein Qualitätsverlust und eine Verteuerung für die
Patienten. Wobei, so Dirnberger, die bereits unter Wanek
durchgedrückte Einführung der Gebühren bei Besuchen in den Ambulanzen
Böses erahnen lassen.
Amerikanisierung des Gesundheitssystems führt nur zu Verteuerung
Wer sich im Gesundheitssystem auskennt weiß, so Dirnberger, dass
dieses System künftig immer teurer wird. Dafür gibt es zwei
wesentliche Gründe: 1. Die Menschen leben länger und sind somit
länger in medizinischer Behandlung und 2. werden die medizinischen
Leistungen - Geräte, Medikamente,.. - immer besser, aber dadurch auch
immer teurer. Wanek sollte vor diesen Tatsachen nicht die Augen
verschließen. Er sollte auch erkennen, was durch das
Gesundheitssystem in den USA und die Einführung von neoliberalen
Faktoren im deutschen Gesundheitssystem bewiesen wurde: Durch diese
Amerikanisierung gibt es einen Verlierer, nämlich die Patienten, für
die alles teurer wird und einen Gewinner, die privaten
Versicherungskonzerne die ihre Umsätze und Gewinne steigern.
Wanek scheint, wie schon auch bei anderer Gelegenheit, aus der
Vergangenheit nichts gelernt zu haben. Während in der Vergangenheit,
denken wir nur an die seinerzeitige Voest-Alpine, mit einem
unlenkbaren, unüberschaubaren Monster die Defizite vorprogrammiert
wurden, plant Wanek mit der Zusammenlegung der Krankenversicherungen
die Schaffung eines neuen Bürokratiemonsters. Wanek steht damit im
Gegensatz zu seiner Parteifreundin, der neuen Wirtschaftsministerin ,
die gerade die ÖBB zergliedert, kritisiert Dirnberger den
Staatssekretär. "Das Gesundheitssystem in Österreich funktioniert im
internationalen Vergleich hervorragend. Im Gegensatz zu den
Strömungen aus den USA ist bei uns die bestmögliche medizinische
Versorgung der gesamten Bevölkerung gesichert. Zu neoliberalen
Versuchen am lebenden Objekt Patient, wie es Wanek plant, eignet sich
ein so sensibler Bereich sicher nicht", warnt Dirnberger vor den
Auswirkungen von Waneks Plänen bei den Krankenversicherungen.
Rückfraghinweis: AK-Vizepräsident Alfred Dirnberger
Tel. 01-58883-1706
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