• 10.09.2000, 07:00:01
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  • OTS0009

Wirtschaftstreuhänder fordern glaubwürdige Steuer- und Verwaltungsreform

Parallel zum 30-Mrd.-S-Belastungspaket ist Strukturreform unabdingbar - Sparpotential in der Öffentlichen Verwaltung 30 bis 50 Mrd. S jährlich - Ohne Steuerreform droht Zurückfallen im europäischen Standortwettbewerb

Wien (OTS) - Das 30-Mrd.-S-Belastungspaket habe die
österreichischen Wirtschaftstreuhänder und deren Klienten,
Österreichs Gewerbe, Handel und Industrie, beträchtlich verunsichert.
Die erhöhte Besteuerung von Stiftungen, die Einschränkung
steuerlicher Verlustvorträge und die Streichung des
Investitionsfreibetrages ohne gleichzeitige Alternativentlastung
seien bittere Pillen, deren Verabreichung nur dann gerechtfertigt
sei, wenn der Staat endlich ernsthaft bei sich selbst zu sparen
beginne. Davon könne aber angesichts des Einsparzieles von nur zehn
Mrd. S bei den Staatsausgaben keine Rede sein, stellt die Kammer der
Wirtschaftstreuhänder fest.

"Wir haben das Budget-Entlastungspaket gründlich studiert. Was
dabei fehlt, ist das gleichzeitig mit neuen Steuerbelastungen
notwendige Angehen von Reformen im Staatshaushalt und die
Vereinfachung des Steuersystems. Insbesondere in den neun
Landesverwaltungen könnte ohne Verlust an Effektivität gespart
werden. Ich würde es begrüßen, wenn ab der nächsten Legislaturperiode
das Parlament nur mehr 100 Abgeordnete und die Landesparlamente nur
mehr die halbe Anzahl von Abgeordneten haben und auch die Zahl der
Beamten in den Landesverwaltungen halbiert wird" sagt der Präsident
der Kammer der Wirtschaftstreuhänder, Mag. Klaus Hübner.

Man habe in Österreichs Unternehmen sehr wohl dafür Verständnis,
daß nach Jahrzehnten hemmungsloser Ausgabenpolitik der Steuerzahler
einen Beitrag zur Sanierung des Staatshaushaltes leisten müsse. Die
große Zahl der angebotenen bitteren Steuer-Pillen wäre aber
wesentlich leichter verdaulich, wenn eine zeitliche Begrenzung
erkennbar wäre. In zwei Jahren werde nach den gegenwärtigen Plänen
des Finanzministers der Staatshaushalt saniert sein. Danach gelte es,
im Wettbewerb der Wirtschaftsstandorte gegenüber den Mitbewerbern in
Europa wieder zu punkten. Insbesondere die Einkommensteuersätze seien
zu hoch, auch das gesamte Steuersystem bedürfe einer Vereinfachung.

So wird in Deutschland der maximale Einkommensteuersatz bis 2005
auf 42 Prozent (!) sinken. In Belgien, Italien und Frankreich sind
ebenfalls Steuerreformen mit massiven Steuersenkungen angekündigt.
Die Bildung einer "Hochsteuer-Insel Österreich" hätte sehr rasch den
Abzug von Investitionen aus Österreich zur Folge, was insbesondere
bei einem zukünftigen Konjunkturabschwung fatal für Österreich wäre.

Daher sollte nach Auffassung Hübners die Steuer- und
Verwaltungsreform 2003 - also sofort nach der 24-monatigen
Budgetsanierungsperiode - schon jetzt in ihren Grundzügen erarbeitet
werden. Für die Mitarbeit an einem modernen, zukunftsorientierten
Steuersystem stehe die Wirtschaftstreuhänderschaft dem Finanzminister
gerne zur Verfügung.

Das Konzept Grassers, eine zweijährige Budgetplanung einzuführen,
sei im Ansatz richtig. Es sollte aber nicht eine zwei-, sondern eine
mehrjährige Planung sein, auf die sich die Steuer zahlenden Bürger
auch verlassen können.

Rückfragehinweis:
Pressebetreuung
Kammer der WirtschaftstreuhänderDr. Viktor Bauer Public
Mag. Romana Fischer Relations
Tel: 01 811 73 -223 Tel: 01 320 95 45
Fax: 01- 811 73 -100 Fax: 01-320 95 45-12
e-mail: fischer@kwt.or.at public.relations@viktorbauer.com

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