- 04.08.2000, 10:30:02
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Seitner zu Hiroshima Tag: Rassismus offensiv entgegentreten=
Wien, (OTS) Der Geschäftsführer des Wiener Integrationsfonds
Hannes Seitner wies am Freitag in einer Grußbotschaft auf die
Bedeutung des vom Büro der Wiener Friedensbewegung am 6. August
organisierten Gedenktages an die Opfer der Atombombenabwürfe von
Hiroshima und Nagasaki hin. Seitner betonte, dass Veranstaltungen,
die zum Frieden und zur Gewaltfreiheit mahnen angesichts der
aktuellen Entwicklungen und der zunehmenden rassistischen
Übergriffe in Österreich und in Europa notwendiger denn je seien.
55 Jahre danach gebe es zwar, so der Integrationsfondschef,
ein neuerliches Bekenntnis zur atomaren Abrüstung, von einer
atomwaffenfreien Welt und vor allem vom Frieden sei man aber immer
noch Lichtjahre entfernt. Als besonders erschreckend bezeichnete
Seitner die Tatsache, dass Fremdenhass und Rassismus wieder massiv
im Ansteigen begriffen sind. Der Fonds - Geschäftsführer
wörtlich:" Die Gewaltbereitschaft nimmt zu - leider auch im bis
dato davon verschonten Österreich- . Jener Partei, die vor allem
in Wien mit einer menschenverachtenden Kampagne eine
Aufhetzungspolitik ungeheuren Ausmaßes betrieben hat, kann man
kaum den Vorwurf ersparen, den Grundstein für diese Verschärfung
des Klimas in Österreich gelegt zu haben."
Antirassismus Bildung und Antidiskriminierungsgesetz
Umso mehr sei daher für die Politik, die Zivilgesellschaft
und auch für jeden einzelnen Handlungsbedarf gegeben, erklärte
Seitner weiter. Wenn etwa ein Afrikaner und sein dreijähriger Sohn
in der Wiener Innenstadt auf offen Straße von Hooligans halb tot
geprügelt wird, könne man eben nicht einfach zur Tagesordnung
übergehen. Der Fondsgeschäftsführer fordert daher einerseits mehr
Zivilcourage, aber auch ganz konkrete Maßnahmen, um jede Form von
Rassismus und Fremdenfeindlichkeit wirksam bekämpfen zu können. Im
Hinblick darauf verwies Seitner auf die Notwendigkeit einer
offensiven antirassistischen Bildungsarbeit in allen
gesellschaftlichen Bereichen, insbesondere aber in den Schulen und
in der Jugendarbeit sowie auf die rasche Umsetzung eines
österreichisches Antidiskriminierungsgesetz. Der Wiener
Integrationsfonds sehe es daher als eine seiner wichtigsten
Aufgaben an, sowohl für ein umfassendes Konzept zur
antirassistischen Bildung als auch für das notwendige
Antidiskriminierungsgesetz intensive Lobbyingarbeit zu leisten,
versicherte der Integrationsfondschef. Denn Rassismus müsse, so
Seitner, vor allem auch rechtlich geahndet werden können.
Best practices gegen Rassismus und Xenophobie in Europa
entwickeln
Seitner nahm weiters in seiner Grußbotschaft für den
Hiroshimatag 2000 aber auch zu Rassismus und Fremdenfeindlichkeit
als europäisches Problem Stellung. Dazu der Fondsgeschäftsführer:
"Angesichts des Gewaltpotenzials von "rechts" , das in Deutschland
vor wenigen Tagen neuerlich einen traurigen Höhepunkt erreicht
hat, müssen wir uns tatsächlich wieder Sorgen um den Frieden, oder
besser gesagt um das friedliche Miteinander in unserem Land und in
Europa machen. Um dieses europaweite Phänomen in den Griff zu
bekommen bedarf es auf europäischer Ebene nicht nur der
Auseinadersetzung damit, sondern vor allem des Austausches von
"best practices" gegen Rassismus und Xenophobie." Der Wiener
Integrationsfonds werde sich daher bemühen, dazu seinen Beitrag zu
leisten und den Erfahrungsaustausch mit den Partnern in den
anderen europäischen Städten in diesem Sinne zu forcieren, sagte
Seitner.
Der Geschäftsführer des Wiener Integrationsfonds
abschließend:" Für den Frieden zu arbeiten heißt jedenfalls
offensiv und konkret für das "Miteinander" verschiedener Kulturen
einzutreten, für den Frieden zu arbeiten heißt aber ebenso
offensiv und öffentlich jeder Form von Rassismus
entgegenzutreten!" (Schluss) gph
Rückfragehinweis: PID-Rathauskorrespondenz:
www.wien.at/vtx/vtx-rk-xlink/
Wiener Integrationsfonds
Gabriele Philipp
Tel.: 4000/81 547
e-mail: g.philipp@wif.wien.at
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