• 23.05.2000, 10:24:41
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  • OTS0089

Zementindustrie wächst 1999 um 4,4%

VÖZ: Sparkurs bei Infrastruktur gefährdet Wirtschaftsstandort Österreich

Wien (OTS) - Die österreichische Zementindustrie hat im Jahr 1999
die Talsohle überschritten. Erstmals seit den massiven Einbrüchen im
Zementabsatz Mitte der 90er Jahre spüren die neun in der Vereinigung
der österreichischen Zementindustrie (VÖZ) zusammengeschlossenen
Zementwerke eine klare Trendwende. Während sich in anderen
Baustoffbereichen die Talfahrt der vergangenen Jahre fortgesetzt hat,
erhöht sich der Umsatz der heimischen Zementindustrie auf 3,53
Milliarden Schilling (+ 4,4%) deutlich. Die Billigimporte aus
Osteuropa konnten um 18%, bei einem Marktanteil von etwa 19%, auf den
Stand von 1994 zurückgedrängt werden.

"Die Strategie der österreichischen Zementerzeuger ist klar: mit
höchster Qualität, innovativen Produkten, Flexibilität und
Kundenorientierung grenzen wir uns von den ausländischen Mitbewerbern
eindeutig ab. Darauf werden wir auch in Zukunft verstärkt setzen."
erklärt Generaldirektor MMag. Dr. Martin Kriegner,
Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Zementindustrie.
"Allerdings geben die schlechten Perspektiven der Bauwirtschaft Anlaß
zur Sorge. Das reale Produktionswachstum der Bauwirtschaft hat sich
von 1998 auf 1999 halbiert und betrug im Vorjahr 1,3%. Damit liegt
die Bauwirtschaft deutlich unter dem gesamtwirtschaftlichen Wachstum
von 2,2%." Insgesamt wurden in der österreichischen Bauwirtschaft 241
Milliarden Schilling erwirtschaftet. Dieser Wert liegt in etwa ein
Drittel über dem Tourismus und beträgt nahezu das Vierfache der
Landwirtschaft. Mehr als 265.000 Mitarbeiter, das entspricht 8,6%
aller in Österreich Beschäftigten, arbeiten im Bauwesen.

VÖZ fordert Standortabsicherung durch mehr Investitionen in
die Infrastruktur

Gerade vor diesem wirtschaftlichen Hintergrund sei es wichtig, die
Rahmenbedingungen für die heimische Zementindustrie maßgeblich zu
verbessern. "Eine zentrale Forderung der VÖZ ist die Verbesserung der
Infrastruktur, die der entscheidende Faktor für die Zukunft des
Wirtschaftsstandorts Österreich geworden ist," so Kriegner. "Die
österreichische Verkehrspolitik ist von einem zukunftsorientierten,
modularen Ausbau weit entfernt. Zahlreiche Studien und Warnungen von
Experten, selbst im Inland, dokumentieren die Versäumnisse
österreichischer Politik. Auch im Rahmen der bevorstehenden
EU-Erweiterung ist eine Standortabsicherung durch zukunftsweisende
Infrastrukturprojekte dringlicher denn je," betont Kriegner. Nur so
könnten Unternehmen in Österreich investieren, Arbeitsplätze sichern
und schaffen. Die Investition von 1 Milliarde Schilling in Bauten
sichere immerhin 1300 Arbeitsplätze. "Die Politik ist gefordert, die
nötigen Rahmenbedingungen zu schaffen, damit Österreich hier nicht
zum Schlusslicht Europas wird. Daher muß auch der Wirtschaftsfaktor
Bauindustrie gestärkt werden, um an westeuropäisches Niveau
aufzuschließen," so Kriegner.

VÖZ gegen Änderung der Wohnbauförderung

Auch die derzeitige Diskussion zur Wohnbauförderung sei mehr als
kontraproduktiv. Die VÖZ spreche sich klar gegen die beabsichtigte
Kürzung der Wohnbauförderungsmittel und die Versuche, die
Zweckbindung aufzuheben, aus. "Es ist absolut nicht einzusehen, dass
mit Wohnbauförderungsmitteln künftig das "Karenzgeld für Alle"
finanziert werden soll. Ein Abgang von der derzeitigen
Förderungspraxis wird nicht nur zahlreiche Arbeitsplätze am Bau
kosten und Wohnungen massiv verteuern sondern auch die
Qualitätsstandards Hoch- und Wohnbau gefährden," kritisiert Kriegner.

Innovativer Beton "Made in Austria"

"An der Umsatzsteigerung des letzten Jahres sieht man klar:
Qualität zahlt sich aus," erklärt Dr. Ernst Roubin, Geschäftsführer
der VÖZ. Die Investitionen in die Forschung zur Weiterentwicklung des
Baustoffs Beton hätten sich rentiert. "Beton ist nicht mehr länger
ein austauschbares Massenprodukt. Beton ist zum modernen Hightech
Produkt geworden, das maßgeschneiderte Anwendungen für
hochspezialisierte Einsatzbereiche bietet. Angesichts der
angespannten Situation der österreichischen Bauwirtschaft ist es
besonders wichtig, innovative und wirtschaftlich rentablere
Werkstoffe und Bauverfahren zu entwickeln," so Roubin.
Hochleistungsbeton (HLB), aber auch Recyclingbauweisen und
lärmmindernde Autobahnbeläge - zahlreiche international
richtungsweisende Innovationen kommen aus den Forschungslabors der
österreichischen Zementindustrie. "Wir haben mit unseren
Forschungsergebnissen viele Bauprozesse optimiert und damit auch
rentabler gemacht. Die neuen Technologien am Bau bieten auch gute
Chancen für neue, qualifizierte Arbeitsplätze." Die VÖZ unterstützt
und berät Entscheidungsträger mit umfassenden Daten, Fakten und
neuesten Forschungsergebnissen aus den eigenen Labors. Die
Vereinigung trägt so maßgeblich zum Erfolg von österreichischen
Projekten im Hoch- und Tiefbau bei. (Schluß)

Rückfragehinweis: Andrea Baidinger,
Ecker & Partner
Öffentlichkeitsarbeit und Lobbying GmbH
Tel: +431-59932-15/ Fax 599 32-30/
e-mail: a.baidinger@eup.at

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