Europäische Tagung über "Psycho-soziale Akutbetreuung=

Wien, (OTS) Katastrophen bedeuten nicht nur, dass Menschen
getötet oder verletzt, Landschaften oder Gebäude zerstört werden:
auch die Überlebenden von Katastrophen stehen ebenso wie die
HelferInnen unter besonderem Druck, leiden unter besonderen
seelischen Belastungen. Psycho-soziale Betreuung von
MitarbeiterInnen von Einsatzorganisationen und psycho-soziale
Akutbetreuung von Opfern von Unfällen/Katastrophen haben daher in
den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Auf Initiative der
Magistratsdirektion-Hilfs- und Sofortmaßnahmen (MDH) wird das
Thema "Psycho-soziale Akutbetreuung in Notfallsituationen" nun bei
einer Europäischen Tagung in Wien erörtert: vom 22.-24. Mai findet
im Rahmen des "Aktionsprogrammes der Gemeinschaft für
Katastrophenschutz" im Wiener Rathaus diese Tagung statt, die von
Magistratsdirektor Dr. Ernst Theimer eröffnet wird.

Ziel der Konferenz ist die Verabschiedung eines "Wiener
Manifestes". Dieses soll gemeinsame Richtlinien für den Einsatz
von Psycho-sozialen Betreuungsteams enthalten.****

Für das Krisenmanagement der Stadt Wien arbeitet das Dezernat
"Zivilschutz, Krisenmanagement und Sicherheit" (email:
hil@mdh.magwien.gv.at bzw. chr@mdh.magwien.gv.at) der MDH
gemeinsam mit anderem Magistratsabteilungen bzw. Dienststellen
und Universitätsorganisationen (Amt für Jugend und Familie,
Sozialamt, "Betreuung zu Hause", Schulpsychologischer Dienst des
Stadtschulrates, Psychosozialer Dienst, Institut für
Psychologie der Universität Wien, Verband der Psychologinnen und
Psychologen Österreichs, etc.) seit 1995 am Aufbau von
Einsatzteams für die psycho-soziale Betreuung in
Notfallsituationen. Entsprechende Teams - derzeit noch als
Probebetrieb - der Stadt Wien wurden zusammengestellt und
entsprechend geschult- u.a. natürlich in Erster Hilfe, aber auch
zu posttraumatischen Belastungsreaktionen, im Umgang mit Trauer-,
Scham- und Schuldgefühlen, in Gesprächsführung, in Psychohygiene
für Einsatzkräfte, in der Öffentlichkeitsarbeit und im Umgang mit
Angehörigen anderer Kulturen. Die Psycho- sozialen
Betreuungsteams, bestehen aus KrankenpflegerInnen,
SozialarbeiterInnen und PsychologInnen sowie bei Bedarf auch aus
Seelsorgern. Alarmiert werden sie im Einsatzfall über die Wiener
Rettung. Diese Teams kommen bei einer Katastrophe an den
Einsatzort und konzentrieren sich auf die psychologische
Soforthilfe für Opfer, aber auch für HelferInnen, die durch
Katastrophensituationen traumatisiert wurden.

Die Europäische Tagung im Mai hat das Ziel, gemeinsame
Richtlinien für die Ausbildung und den Einsatz der Betreuungsteams
in Workshops zu erarbeiten. Erfahrungsberichte,
Erfahrungsaustausch über den Umgang mit traumatisierten
Katastrophenopfern und Beiträge aus den Mitgliedsstaaten der
Union, wissenschaftliche Aufarbeitung und Berücksichtigung der
Ergebnisse einer Erhebung des Psychologischen Instituts der
Universität Wien sollen zu einem "Wiener Manifest" mit einer
Bestandsaufnahme der derzeitigen Situation und künftigen Zielen
und Entwicklungen führen.

Veranstalter der Tagung ist die Magistratsdirektion -
Hilfs- und Sofortmaßnahmen - MDH, Dezernat "Zivilschutz,
Krisenmanagement und Sicherheit", Gastgeber ist die Stadt Wien.
Die MDH ist auch der Vertragspartner der EU-Kommission im
Hinblick auf die finanzielle Unterstützung des Projektes im Rahmen
des Aktionsprogrammes der Gemeinschaft für den Katastrophenschutz.
Die MDH ist auch Mitglied der EU-Arbeitsgruppe "Disaster
medicine". Außerdem wurde die Stadt Wien, vertreten durch die MDH,
im Mai 1999 von der Konferenz der Katastrophenschutzreferenten der
österreichischen Bundesländer ersucht, im Rahmen einer
bundesweiten Arbeitsgruppe erste Schritte zur Vereinheitlichung
der Rahmenbedingungen für psycho-soziale Betreuungsteams zu
setzen. (Schluss) hrs

Rückfragehinweis: PID-Rathauskorrespondenz:

www.wien.at/vtx/vtx-rk-xlink/
Helga Ruzicka-Stanzel
Tel.: 4000/81 856
e-mail: ruz@m53.magwien.gv.at

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