• 12.05.2000, 10:30:02
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  • OTS0113

VP-Pfeiffer: Maßnahmenkonzept für Donauinsel notwendig=

"Absichtserklärungen sind zu wenig!"

Wien (ÖVP-Klub): Als "ersten Schritt" bezeichnete GR Gerhard Pfeiffer
am Freitag bei einer Pressekonferenz das "Nutzungskonzept Donauraum
Wien 2000". Wichtig sei jetzt aber, so der
Panungsausschussvorsitzende, es nicht bei Absichtserklärungen zu
belassen, sondern ein Maßnahmenkonzept zu entwickeln - und vor allem
dieses auch zu budgetieren.*****

Das Anfang des Monats in der Stadtentwicklungskommission beschlossene
Leitbild, welches auch noch den Gemeinderat passieren muss, stellt
mit den darin formulierten Nutzungsvorstellungen die Grundlage für
die rechtliche Umsetzung dar. Diese erfolgt durch einen Beschluss des
neuen Flächenwidmungs- und Bebauungsplanes Ende Juni ebenfalls im
Gemeinderat.

Obwohl von ihm in der Stadtentwicklungskommission mitbeschlossen, ist
das Leitbild aus Pfeiffers Sicht keineswegs in allen Punkten
zufriedenstellend. "Die Beamten haben es geschafft, viele
unterschiedliche Nutzungsvorstellungen im Konzept unterzubringen, was
sicher nicht einfach war", lobte Pfeiffer zwar, aber gerade dadurch
sei die klare Linie teilweise verloren gegangen. "Die Idee einer
Dreiteilung des Donauinselbereiches mit einer intensiveren Nutzung im
Mittelteil und einer naturnahen im Nord- und Südabschnitt wurde im
neuen Nutzungskonzept verwässert", kritisierte Pfeiffer. Die
zukünftig vorgesehenen Nutzungsmöglichkeiten seien zu sehr verstreut
und nicht auf den zentralen Bereich konzentriert.

Budgetierung und Umsetzung von Maßnahmen erforderlich

Als unerlässlich bezeichnete Pfeiffer die Erstellung eines Konzeptes
zur Umsetzung der Nutzungsvorstellungen und eine budgetäre
Berücksichtigung der umzusetzenden Maßnahmen. "Reine
Absichtserklärungen sind zuwenig! Was wir jetzt brauchen, ist ein
Maßnahmenkonzept. Der Flächenwidmungsplan gibt ja nur einen Rahmen
vor, innerhalb dessen neue Nutzungen - wie beispielsweise Kultur -
möglich werden."

Kultur auf der Donauinsel

"Naturnahe, urbane Kultur" auf der Donauinsel erlebbar zu machen ist
eine Vision Pfeiffers, die er seit nunmehr fast drei Jahren
beharrlich verfolgt. Er ist überzeugt, mit einem durchdachten
Kulturangebot die Attraktivität der Donauinsel wesentlich steigern
und ein neues Publikum ansprechen zu können. Vor allem für die
Bewohner der Bezirke Floridsdorf und Donaustadt würde dies eine
wesentliche Bereicherung darstellen: Sie sind - was das Kulturangebot
in näherer Umgebung betrifft - derzeit wahrlich nicht verwöhnt und
müssen lange Anfahrtswege in Kauf nehmen.

"Leider ermöglicht auch das neue Nutzungskonzept die Ausweitung des
kulturellen Angebots nicht in optimaler Weise", bedauerte Pfeiffer,
"ich muss schon froh darüber sein, dass Kultur nun wenigstens
vorkommt." Denn das war durchaus nicht immer so: Noch im Herbst
vergangenen Jahres waren die Ergebnisse einer von Planungsstadtrat
Görg in Auftrag gegebenen Studie "Kulturkonzept Donauraum" nicht in
den Leitlinien berücksichtigt.

Nun finden die Vorschläge aus dem Kulturkonzept immerhin an zwei
Stellen Eingang in das Leitbild.
So soll etwa die Arena bei Kaisermühlen genutzt und deren Umfeld -
beispielsweise durch einen Skulpturengarten - ausgestaltet werden.
Zwischen Kaisermühlensteg und Reichsbrücke soll es zukünftig
temporäre Kultureinrichtungen in Form eines "Kulturparcours" für
verschiedene Nutzergruppen geben.

Für den Abschnitt Nordbrücke bis Brigittenauer Brücke sind
Land-Art-Installationen und temporäre Kunstevents auf einem
Experimentierfeld in Abstimmung mit einem "übergreifenden
Kulturkonzept" geplant.

Kultur aufgesetzt statt integriert

Pfeiffer: "Dieses übergreifende Kulturkonzept findet allerdings an
keiner anderen Stelle des Leitbildes Erwähnung. Sie können sich also
vorstellen, wie übergreifend es wirklich ist. Wenn schon bei den
Nutzungsvorstellungen so wenig von einem Kulturkonzept zu spüren ist,
wie dünn wird die Suppe dann erst sein, wenn es um die Umsetzung
geht?", befürchtet Pfeiffer, dass die Kultur auf der Insel wieder
einmal zu kurz kommen wird.

Massnahmenkatalog

Naturräumlich wertvoller Bereich:

Im Leitbild vorgesehen: Bestand erhalten

Offen: mehr Niveauunterschiede, Kanäle, Schilfinsel.
Problematisch: die "durchgehende Begeh- bzw. Befahrbarkeit" sowie die
"öffentliche Zugängigkeit aller Flächen"

Landschaftsgebundene Erholung:

Im Leitbild vorgesehen:
Verbesserung der Aufenthaltsbereiche durch Wassereinstiegshilfen,
Baumpflanzungen zur Schattenbildung,
Sitzgelegenheiten;
Sanitär-, Sanitäts- und Informationseinrichtungen in minimaler Größe

Offen:
Ausreichende Infrastruktur im Erholungsbereich (nicht nur "minimal",
da beispielsweise Sicherheitsrisiko, wenn Rad fahren und Skaten
erlaubt, aber nur minimale Sanitätseinrichtungen)
Einschränkung gefährdender Sportarten zugunsten von Bereichen für
Familien und Kleinkinder

Stadtteilbezogene Erholung:

Im Leitbild vorgesehen:
Stärkung der Anbindung an das Hinterland durch die Errichtung von
zusätzlichen Stegen für Fußgänger und Radfahrer und
die mögliche Errichtung von Kinderspielplätzen,
Gastronomieeinrichtungen zur Attraktivierung der Uferpromenade

Offen: Parkplätze auch bei kleineren Übergängen und
insbesondere im Bereich der Copa Kagrana (WED)

Freizeiteinrichtungen:

Im Leitbild vorgesehen: Mögliche Schaffung von zusätzlichen
Einrichtungen der genannten Nutzungen in kleinmaßstäblicher
Ausführung (keine Schwerpunktnutzung wie "Spiel und Sport" oder
"Gastronomie")

Offen: Kulturelle Projekte!

Spiel und Sport:

Im Leitbild vorgesehen: Mögliche Errichtung von Gerätespielplätzen,
Basketball und Beachvolleyballplätzen, Plätze für Veranstaltungen,
etc.

Offen:
Schließfächer bei den U-Bahn-Stationen
Kabinen
Duschmöglichkeiten
Verleih von Sportgeräten

Gastronomie:

Im Leitbild vorgesehen: Verbesserung der angebotsmäßigen und
gestalterischen Qualitäten, um alle Bevölkerungsgruppen (Familien mit
Kleinkindern, Senioren, Freizeitsportler, etc.) anzusprechen

Offen: Zugängigkeit der Lokale auf Seite der Sunken-City (Brücke,
Abfahrt)

Rückfragehinweis: ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien

Daniel KOSAK (Pressesprecher)
Tel.: (01) 4000 / 81 915
Fax: (01) 4000 / 99 819 15
E-mail: presse@oevp.wien.at
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