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AK Tumpel: Wohnen muss billiger werden

Wien (OTS) - Wohnen ist zu teuer, sagt der Wiener AK-Präsident Herbert Tumpel. Berechnungen der AK zeigen: Die Mieten sind deutlich stärker gestiegen als die Inflationsrate. Betrug 1990 die Miete noch 35,3 Schilling pro m², so waren es 1998 bereits 60,20 Schilling pro m². Die Inflationsrate ist in diesem Zeitraum nur um 22 Prozent gestiegen. Anstatt Wohnen teurer zu machen, muss es billiger werden, fordert Tumpel: Bei privaten Mietwohnungen muss es klare Mietzinsobergrenzen geben. Der Kündigungsschutz muss durch den Abbau von Befristungen verbessert werden. ****

80 Prozent aller in privaten Hauptmietwohnungen lebenden Wiener Haushalte von unselbstständig Erwerbstätigen haben eine Kategorie A-Wohnung. 14 Prozent (61.600 Haushalte unselbstständiger Erwerbstätiger) wohnen immerhin noch in Substandardwohnungen.

Wohnen ist zu teuer, stellt AK-Präsident Herbert Tumpel fest. Berechnungen der AK zeigen, dass der Mietaufwand in den letzten Jahren deutlich stärker gestiegen ist als die Inflationsrate. So wurde die Miete von 1990 auf 1998 von 35,30 Schilling pro m² auf 60,20 Schilling pro m² erhöht. Das ist eine Steigerung von 71 Prozent, die Inflationsrate steig im selben Zeitraum um 22 Prozent, so Tumpel.

Das Wohnpaket der Bundesregierung geht zu Lasten der Mieter, kritisiert Tumpel erneut. Anstatt Wohnen billiger zu machen, wird es teurer. Jungfamilien auf Wohnungssuche werden nur mehr befristete Mietverträge bekommen und diese werden eben nicht billiger, sagt Tumpel. Schon jetzt sind befristete Mietverträge nämlich genau so teuer wie unbefristete. Ein Abschlag von 25 Prozent kann schon deshalb nicht wirksam werden, weil klare Mietobergrenzen fehlen. Die AK hat immer wieder den undurchschaubaren Dschungel der Mietzinsgestaltung kritisiert. Das führt dazu, dass der Rabatt bei Befristungen von einem nicht nachvollziehbaren Mietzins abgezogen wird - und 25 Prozent von einem unbestimmten Betrag sind keine Verbilligung.

Die Ankündigung der Regierung, die Befristungsobergrenze aufzuheben und die Abschläge auf 25 Prozent zu vereinheitlichen, ist eine Verschlechterung für die Mieter. Bisher galt bei befristeten Verträgen bis unter vier Jahren ein Abschlag von 30 Prozent. Zukünftige derart kurz befristete Verträge werden durch die Regierung verteuert, wenn der Abschlag nur 25 Prozent beträgt. Die Behauptung der Regierung, dass sich die Mieter zwischen befristeten und unbefristeten Verträge selbst entscheiden könnten, sei nicht wahr:
Allein die Vermieten entscheiden darüber, wie sie anbieten.

Tumpel fordert daher:
+ Bei privaten Mietwohnungen muss es klare Mietobergrenzen geben.
+ Der Kündigungsschutz muss durch den Abbau von Befristungen verbessert werden.
+ Für junge Wohnungssuchende müssen die Wohneinstiegskosten billiger werden. Daher müssen die Maklerprovisionen sinken, die Vergebührung von Mietverträgen muss gestrichen werden.
+ Die Mietermitbestimmung muss verbessert werden.

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