• 16.03.2000, 13:25:08
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  • OTS0215

Kein "Krankjammern" der Lehrlingsausbildung!

WKÖ Bildungsexperte Piskaty stellt Studie der AK richtig

Wien (PWK) - Als "sinnlose Panikmache, die nur aus der
bevorstehenden AK Wahl erklärlich ist" kommentiert der Gruppenleiter
für Bildungspolitik der Wirtschaftskammer Österreich Dr. Georg
Piskaty die heute von AK - Präsident Mag. Herbert Tumpel beklagte
angebliche "schlechte" Situation der Lehrlinge in Österreich. Gerade
die Lehrlingsausbildung ist nicht der Platz wo die Arbeiterkammer
ihre "Rechnung" mit der Regierung begleicht und sich in
parteipolitischen "Spielen" ergeht, so WKÖ-Experte Piskaty.

Präsident Tumpel missversteht bewusst das System der
Lehrlingsausbildung, denn die Lehrlinge lernen durch die Arbeit, an
der Arbeit, oder um es auf den Punkt zu bringen: "Learning by doing!"
Es stimmt daher ganz einfach nicht, dass Lehrlinge von
österreichischen Unternehmen schlecht ausgebildet werden.
Auch das von Tumpel lautstark postulierte Lehrstellenproblem
existiert nicht! Das Gegenteil ist der Fall. Die Statistik der
Wirtschaftskammer beweist, dass sich gegenüber dem Vorjahr 1852
Lehrlinge mehr in Ausbildung befinden und die Zahl der
Ausbildungsstellen gestiegen ist, und, darauf weist Piskaty besonders
hin, jeder Jugendliche der es wollte und konnte hat einen Lehrplatz
bekommen.

Besonders erfreulich, so der Experte der Wirtschaftskammer
Österreich, war der Zuwachs in den neu geschaffenen Berufen. Genau
diese, in der Praxis erfolgreichen Lehrberufe, versuchte die
Arbeiterkammer und die Gewerkschaft lange Zeit zu verhindern. Piskaty
weist mit Nachdruck darauf hin, dass man sich des Eindrucks nicht
erwehren könne, dass die AK dieser unsäglichen Tradition treu bliebe.
Als Beispiel führt Piskaty die Art und Weise der Arbeiterkammer an,
wie die Ausweitung der Lehrberufe als "einfache" Lehrberufe
denunziert würden. Dabei schafft man dadurch gerade für weniger
Begabte die Chance einen qualifizierteren Lehrberuf zu erlernen und
so eine gesicherte Position in der Gesellschaft zu erreichen.

"Das ist eine wesentlich nachhaltigere Arbeitsplatzbeschaffung im
Vergleich zu kurzfristigen Auffangnetzen, die weder der Wirtschaft
noch den Jugendlichen in Österreich etwas bringen," so Experte
Piskaty. Das Auffangnetz gehört grundlegend umstrukturiert und der
Schwerpunkt auf die Schließung von schulischen Ausbildungslücken
gelegt.

Piskaty weist darauf hin, dass das Ausbildungsnetz die Probleme nur
von heute auf morgen verschiebt und enorm teuer ist, nämlich 900
Millionen für sage und schreibe 4000 Jugendliche. Nur gesunde
Betriebe können gute Ausbildung gewährleisten, und natürlich ist die
Wirtschaft an gut ausgebildeten Arbeitskräften interessiert. Im
übrigen, so betont Piskaty kann man von einer Umfrage unter 400
Wiener Lehrlingen nicht auf die gesamte Wirtschaft schließen. (MW)

Rückfragehinweis: Wirtschaftskammer Österreich

Bildungspolitische Abteilung
Dr. Georg Piskaty
Tel.: (01) 50105-4073

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