- 16.03.2000, 10:56:03
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Parlamentarische Beratungen über Forderungen des Familien-Volksbegehrens gehen weiter:
Kinderbetreuungsgeld ist erster Schritt zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Wien (OTS) - Nur ein Höchstmass an Wahlfreiheit für Eltern
ermöglicht eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Ein
Kinderbetreuungsgeld für alle Eltern in Österreich - die
Hauptforderung des Familien-Volksbegehrens - ist ein erster sehr
wesentlicher Schritt in diese Richtung, stellte heute der Präsident
des Österreichischen Familienbundes, Mag. Otto Gumpinger anlässlich
der Behandlung des Familien-Volksbegehrens im parlamentarischen
Unterausschuss zum Spezialthema "Familie und Beruf" fest.
Der Ansatz Kinderbetreuungsgeld allen Eltern auszuzahlen,
unabhängig vom vorangegangenen Erwerbsstatus ist eine langjährige
Forderung des Österreichischen Familienbundes. Das
Familien-Volksbegehren hat dazu beigetragen, dass diese Forderung nun
ins Koalitionsabkommen aufgenommen wurde und kurz vor der
Realisierung steht. Es ist nicht einzusehen, dass Eltern, die das
Kinderbetreuungsgeld besonders dringend brauchen - also Schülerinnen
und Studentinnen von dieser Zuwendung ausgeschlossen werden. Die
meisten Hausfrauen, die nun auch in den Genuss dieser Regelung kommen
werden, waren schon einmal erwerbstätig, haben aber nach dem ersten
oder zweiten Kind ihren Karenzgeldanspruch verloren, weil sie nicht
in der vorgegebenen Frist ihre Erwerbstätigkeit wieder aufgenommen
haben.
Kinderbetreuungslücke bis zum Kindergartenalter erstmals
geschlossen
Sehr erfreulich ist auch, dass das Kinderbetreuungsgeld zwei
beziehungsweise drei Jahre gezahlt wird, wenn der Vater ein Jahr
davon in Anspruch nimmt. Damit ist erstmals in Österreich die
Kinderbetreuungslücke bis zum Kindergartenalter geschlossen.
Ausserdem bedeutet diese Regelung auch einen wichtigen Impuls für
eine partnerschaftliche Aufteilung der Familienarbeit und ermöglicht
eine wirkliche Wahlfreiheit. Sehr positiv bewertet Gumpinger auch,
dass die Zuverdienstgrenze während des Bezuges des
Kinderbetreuungsgeldes auf eine Höhe angehoben wird, bei der eine
Halbtagsbeschäftigung aller Voraussicht nach möglich sein wird.
Somit haben Eltern auch während der Kleinkindphase die
Möglichkeit, Beruf und Familie zu vereinbaren ohne einen Bereich
vernachlässigen zu müssen.
Steuerliche Anreize für Teilzeitangebote
51% der Frauen, die beim Family Fertility Survey befragt wurden,
wünschen sich mehr flexible Arbeitszeitmodelle, sowie
Teilzeitangebote, die sich an ihren familiären Bedürfnissen
orientieren. Zur Zeit sind 29% der Frauen in Österreich in Teilzeit
tätig, im internationalen Vergleich liegt Österreich mit diesem
Prozentsatz weit abgeschlagen. So sind in den Niederlanden 69% der
Frauen und in Großbritanien 45% der Frauen teilzeitbeschäftigt. Der
Österreichische Familienbund fordert in diesem Zusammenhang
steuerliche Anreize für Unternehmen, die eine bestimmte Teilzeitquote
erfüllen. Darüber hinaus gehe es auch noch darum, so Gumpinger
weiter, bei den Unternehmen verstärkt Bewusstsein zu schaffen, dass
eine familienorientierte Personalpolitik viele Vorteile für den
Betrieb hat. Eine geringere Fluktuation sind ebenso zu beobachten wie
geringe Krankenstandsquoten.
Individuelle Kinderbetreuungsangebote fördern
Ein weiterer wichtige Faktor bei den Wünschen nach besserer
Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist die bedarfsgerechte und
qualitätsbewußte Kinderbetreuung. Es gehe in Zukunft darum, so der
Präsident des Österreichischen Familienbundes, nicht neue
Kinderbetreuungsstätten zu bauen, sondern bestehende Strukturen zu
nutzen und individuelle Modelle zu entwickeln. In der Altersgruppe
der drei bis sechsjährigen ist eine Vollversorgung nahezu erreicht.
Für die unter dreijährigen müssen nun punktuelle
Kinderbetreuungslücken durch kindgerechte Angebote geschlossen
werden. Wobei in diesem Alter die Verlängerung der Auszahlung eines
Kinderbetreuungsgeldes zum Tragen kommen wird und viele Eltern ihre
Kinder nun selbst betreuen können. Ebenso ist noch ein
Betreuungsbedarf für Schulkinder gegeben. Kostengünstige und
qualitätsvolle Nachmittagsbetreuung sei nach wie vor Mangelware, so
Gumpinger abschließend.
Rückfragehinweis: Österr. Familienbund,
Alice Pitzinger-Ryba,
Tel.: 0676/528 15 85
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