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Bekenntnis zur Hospizarbeit soll ins Regierungsprogramm

Landau fordert österreichweite Standards für die Betreuung Sterbender

Wien (OTS) - "Es reicht nicht aus, über Ministerposten und Budgetfragen zu verhandeln. Die zukünftige Regierung sollte auch ihre Werte und Prioritäten neu überdenken," fordert der Wiener Caritasdirektor Michael Landau und wünscht sich ein parteien- und kirchenübergreifendes "Bündnis für Menschenwürde." "Ohne eine Neuorientierung in der Politik, die Menschlichkeit und Menschenrechte in den Mittelpunkt stellt, wird die Politik weiter an moralischer Glaubwürdigkeit und damit auch an politischer Kompetenz verlieren. Ein wichtiger Schritt zu mehr Menschlichkeit wäre eine "konsequente Förderung und Umsetzung" des Hospizgedankens. "Das Bekenntnis zur Hospizarbeit sollte in das künftige Regierungsprogramm aufgenommen werden, " betonte Landau und erneuerte in diesem Zusammenhang die Caritas-Forderung nach einem weiteren Ausbau der mobilen Hospizbetreuung und einem Lehrstuhl für Palliativmedizin. "Angehende Ärzte sollten nicht über den Anfang, sondern auch über das menschenwürdige Ende menschlichen Lebens kompetent und professionell unterrichtet sein. Eine verpflichtende Aus- und Weiterbildung für Ärzte in Fragen der Palliativmedizin sei unerläßlich, um möglichst allen Menschen in Österreich ein Sterben in Würde zu ermöglichen.

Jeder Österreicher soll das Recht auf Sterbebegleitung haben, sein Leben in Menschenwürde zu beenden. "Es geht darum, eine Bestandsaufnahme in die Wege zu leiten und Defizite der Menschlichkeit auszugleichen. " Als "wichtigen Maßstab " zum Umgang mit Menschen am Ende ihres Lebens bezeichnete Landau die Europarats-Empfehlungen zum Schutz der Menschenrechte und der Würde Sterbender und terminal kranker Personen". Hier sollte das österreichische Parlament aktiv werden, forderte Landau, der sich eine parlamentarische Enquete zur Umsetzung der Europarats-Empfehlung "sehr gut vorstellen" könnte. Eine "besondere Herausforderung" für das Parlament sei das Entwickeln von Karenzierungsmodellen für die Sterbebegleitung, damit, "so wie Eltern ihre Kinder begleiten, die Kinder ihre Eltern aus der Welt begleiten können."

Eine weitere Aufgabe für Parlament und zukünftige Regierung sieht Landau in "einheitlichen, österreichweiten gesetzlichen Standards" für Ärzte und Pflegepersonal, die Verantwortung für Sterbende tragen. In jedem Spital, jeder Pflegestation und bei der gesamten mobilen Betreuung seien professionelle Standards sicherzustellen. "Hier sind klare Übereinkünfte, qualifiziertes Personal und strenge Qualitätskontrollen wichtig, um schwerkranken Menschen die Sicherheit zu geben, am Ende ihres Lebens menschlich betreut zu werden."

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