- 30.12.1999, 09:02:25
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AK Tumpel warnt vor Auseinanderdriften des Arbeitsmarktes - 1
Arbeitsrechtlichen Schutz auch für atypische Beschäftigungsverhältnisse
Wien (OTS) - Zwar sei eine Trendwende erkennbar, dennoch zeigt
sich AK Präsident Herbert Tumpel besorgt über die Entwicklung am
Arbeitsmarkt. Denn alle Prognosen rechnen für das kommende Jahr mit
einer weiteren Zunahme atypisch Beschäftigter. Und viele Betroffenen
nehmen eine solche Arbeit nicht freiwillig in Kauf. Die Folge ist oft
eine arbeits- und sozialrechtliche Schlechterstellung. Tumpel will
mehr sichere Vollzeitarbeitsplätze, von denen man auch leben
kann.****
Die Sicherheit und die Dauer vieler Arbeitsverhältnisse haben stark
abgenommen. 1,5 Millionen Menschen wechseln mindesten einmal im Jahr.
Viele von den Betroffenen erfahren den Wechsel als Verschlechterung.
Es gibt mehr atypische Arbeitsverhältnisse, Leiharbeit, Arbeit auf
Abruf oder freie Dienstverträge als je zuvor, erklärt Tumpel: "Die
Arbeitnehmer stehen unter enormen Druck und nehmen aus Angst den
Arbeitsplatz ganz zu verlieren, unfreiwillig Verschlechterungen in
Kauf." Besonders betroffen sind die Frauen - und da vor allem im
Handel. Von den mehr als 195.000 geringfügig Beschäftigten sind über
140.000 Arbeitnehmerinnen. Gerade im Handel werden viele
Vollarbeitsplätze in atypische Beschäftigungsverhältnisse "umgebaut"
und oft wird unter der Geringfügigkeitsgrenze entlohnt. Für AK
Präsident Tumpel droht hier die Gefahr eines Auseinanderdriftens des
Arbeitsmarktes. Die von den Unternehmern verlangte Flexibilität
könnte eine Zweiklasssen-Gesellschaft schaffen. Der Klasse der voll
arbeits- und sozialrechtlich abgesicherten wird eine immer größer
werdende Anzahl von Beschäftigten gegenüberstehen, die außerhalb
dieser Schutzregelungen und des Kollektivvertrages oder von
Vereinbarungen stehen.
Tumpel erinnert an den Maßnahmenkatalog des Nationalen Aktionsplanes
für Beschäftigung. Ein wesentlicher Punkt dieses Planes ist, die
arbeitsrechtlichen Schutzbestimmungen auch auf solche atypischen
Beschäftigungsverhältnisse auszudehnen. Die Umsetzung dieses Anliegen
ist für Tumpel eine der sozialpolitischen Herausforderung für das
Jahr 2000.
Rückfragehinweis: AK Wien
Presse Thomas Angerer
Tel.: (01)501 65-2578
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