• 19.11.1999, 11:49:07
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  • OTS0159

AK Tumpel: Jugendliche brauchen Recht auf Ausbildung

Lehrlingspaket war politisch notwendige Antwort auf die Versäumnisse der Wirtschaft

Wien (OTS) - "Die Jugendlichen müssen ein einlösbares Recht auf
Bildung und Ausbildung bekommen", das forderte AK Präsident Herbert
Tumpel heute in einer Pressekonferenz anläßlich des 10 Jahrestages
der UN-Konvention über die Kinderechte. Tumpel verlangt ua mehr
Modelle für die Zusammenarbeit von Hauptschulen und AHS,
gebührenfreie Kollegs zur Weiterbildung von Berufstätigen und die
Einführung von Berufsfachschulen als dauerhafte Alternative in der
Berufsausbildung, wenn die Unternehmer weiterhin zu wenige
Lehrstellen schaffen. Schulgeld oder Studiengebühren an öffentlichen
Schulen oder die Überwälzung von steigenden Kosten für Schulbücher
auf die Eltern lehnt der AK Präsident ab.****

"Lebens- und Berufschancen werden in unserer Gesellschaft unter
anderem durch das erreichte Bildungsniveau bestimmt", erklärt Tumpel.
Daher müsse ein größeres Angebot an Ausbildungsplätzen geschaffen
werden, damit die Jugendlichen zukunftsorientierte Qualifikationen
erwerben können. Ebenso wichtig sei es aber auch, für die soziale und
budgetäre Absicherung des Bildungssystems zu sorgen.

Vorwärtskommen in Ausbildung und Beruf sichern

Damit Chancengleichheit eine Chance hat:
+ Der Schulerfolg eines Kindes darf nicht davon abhängen, was sich
die Eltern leisten können.
+ Das öffentliche Bildungswesen und die aus Steuergeldern
finanzierten Bildungseinrichtungen müssen gebührenfrei und der Zugang
offen sein. Tumpel fordert auch die Beibehaltung der Schulbuchaktion
sowie die Ausdehnung der Schüler- und Lehrlingsfreifahrt.
Darüberhinaus verlangt die AK, dass die Schulbeihilfe bereits ab dem
9. Schuljahr ausbezahlt wird - und nicht, wie bisher erst ab dem 10.
Schuljahr.
+ Die Schule muss fördern statt auslesen. Tumpel fordert daher, dass
Schüler mit nur einem Nichtgenügend im Zeugnis automatisch aufsteigen
können.
+ Keine ungerechten Ausleseverfahren; Schulversuche für eine
Mittelschule der 10 bis 14jährigen, bei denen Hauptschulen und AHS
zusammenarbeiten, haben sich bewährt und sollen gesetzlich verankert
werden.
+ Berufstätige, die sich weiterbilden wollen, müssen etwa derzeit
Vorbereitungskurse auf die Berufsreifeprüfung selber zahlen. Die AK
verlangt Kollegs an öffentlichen Schulen, wo Berufstätige jeden
Abschluss von der Hauptschule bis zur Matura gebührenfrei nachmachen
können.
+ Auch heuer wurden wieder weniger Lehrlinge von den Unternehmern
aufgenommen werden - trotz massiver finanzieller Förderungen (rd 2
Mrd Schilling) , kritisiert der AK Präsident. Die neu vorgesehenen
zusätzlichen Ausbildungsplätze in Berufslehrgängen und
Lehrlingsstiftungen werden dringend benötigt: "Das Lehrlingspaket war
die politisch notwendige Antwort auf die Versäumnisse der
Wirtschaft." Tumpel fordert die Einführung neuer Lehrberufe in Form
von Gruppenlehrberufen und einen Lastenausgleich unter den
Unternehmen.

Rückfragehinweis: AK Wien

Presse Thomas Angerer
Tel.: (01)501 65-2578

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