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Zehn Josef Schöffel-Förderungspreise vergeben

Vom Naturlehrpfad "Franzosenwald" bis zur Urwalderhaltung

St.Pölten (NLK) - Die NÖ Landesregierung beschloß heute die Vergabe von zehn Josef Schöffel-Förderungspreisen des Landes Niederösterreich zu je 20.000 Schilling an folgende Personen oder Gruppen:

Die Allgemeine Sonderschule Herzogenburg realisierte das Projekt eines Naturlehrpfades an der Traisen. Schule, Lehrer, Vereine, Wirtschaft und Gemeinde wirkten mit. Derzeit stehen bereits 130 Schilder zur Beschriftung von Bäumen und Sträuchern. Auch wurden 18 Frageschilder mit Antworttafeln, rund 20 Nistkästen sowie Hinweisschilder angebracht.

Schüler der sechsten und achten Klasse des Bundesgymnasiums und Bundesrealgymnasiums Gmünd erarbeiteten ein Computerprogramm, das die Lebensräume der Tier- und Pflanzenwelt in der Umgebung der Stadt vorstellt. Diese "außergewöhnliche Stadtumrahmung" weist sieben unterschiedliche Lebensräume auf. Das Computerprogramm wird für die Besucher des Informationszentrums im Naturpark Blockheide zugänglich gemacht und auch über Internet abrufbar sein.

Erich Geppert arbeitet seit 1973 bei der Einsatzleitung der NÖ Berg- und Naturwacht mit, hat ein Wanderwegenetz um Heidenreichstein beschildert und dazu eine Karte erstellt. Auch legte er eine Broschüre über Naturdenkmäler und Schutzgebiete von Heidenreichstein auf. Zudem beschrieb er alle Naturdenkmäler des Naturschutz- und Landschaftsschutzgebietes im gesamten Bezirk Gmünd.

Das Gymnasium Seitenstetten hat einen Rundweg mit 22 Baum- und 14 Straucharten vorgestellt. Weitere zwölf illustrierte Tafeln behandeln biologische und forstliche Thermen. Kernstück ist der 120 Quadratmeter große Schul- und Lehrteich. Eine Broschüre dokumentiert diesen Naturlehrpfad "Franzosenwald".

Univ.Prof. Dr. Werner Katzmann beschäftigt sich schon seit vielen Jahren mit Fragen des Naturschutzes und den Problemen des Waldes. Er setzte sich für die Schaffung von Nationalparken und hier besonders für das Thayatal ein. Katzmann weist mit dem Verein "Robin Wood" auf den bedenklichen Zustand des Weinviertler Waldes hin. Besonders setzt er sich für die Umweltbildung ein. Er ist beispielsweise Mitbegründer der ARGE Umwelterziehung und gründete die "Umweltspürnasen".

Engelbert Oberegger bemühte sich als Mitglied der Gaminger Naturfreunde besonders um die Ötscher-Tropfsteinhöhle. Auf seine Initiative wurden beispielsweise in der Höhle Führungswege saniert. Auch hält er pro Jahr rund 20 Diavorträge über den Naturpark Ötscher-Tormäuer und die Ötscher-Tropfsteinhöhle.

Dipl.Ing. Karl Splechtna widmet sich seit seinem Eintritt in die Rothschild‘sche Forstverwaltung und auch nach seiner Pensionierung 1994 dem Urwald Rothwald, für den er eine enge Zusammenarbeit mit der Naturschutzabteilung des Landes Niederösterreich, der Forstlichen Bundesversuchsanstalt und Instituten der Universität für Bodenkultur entwickelte. Im Einvernehmen mit den Besitzern strebt er nach einer Erweiterung des Naturschutzgebietes. In jahrelangen Verhandlungen entstanden die Projekte "Rothwald II" und "Rothwald III", die als Vertragsnaturschutzgebiete das Gebiet "Rothwald I" von 277 Hektar um rund 875 Hektar erweitern. Dazu entsteht auf seine Initiative hin das Projekt "Oiswald" mit 653 Hektar. Durch Kontakte mit angrenzenden Waldbesitzern soll das "Wildnisgebiet Hundsau" dem Naturschutzgebiet angeschlossen werden. Sein ganz persönliches Engagement gilt der Wiederansiedlung von Braunbären.

Franz Stadler nimmt sich seit 30 Jahren um die Großtrappen, eine Vogelart, besonders im Schmidatal an. Stadler kann getrost als "Trappenvater" bezeichnet werden. Ohne seine Bemühungen wäre die Trappenpopulation im Weinviertel wahrscheinlich bereits erloschen.

Der Verein "Heubörse im Wienerwald" hat sich zum Ziel gesetzt, landschaftsprägende Wiesen durch gezielte Vermarktung zu erhalten. Die Tätigkeit ist nicht auf Gewinn ausgelegt und will auch für die Qualitätssteigerung bei der Heuwerbung interessieren. In einer Vermarktungsstelle wird der Überschuß an Heu erfaßt und an Reitbetriebe weitervermittelt.

Gerhard Winkler betreut seit vielen Jahren die Eisensteinhöhle in Bad Fischau-Brunn. Auch überwacht er die Excentriqueshöhle bei Erlach in der Buckligen Welt, besonders wegen ihrer fragilen Sinterformen.

Jedes zweite Jahr stiftet das Land Niederösterreich zehn Preise, die im Sinne von Josef Schöffel an Personen und Gruppen vergeben werden, die durch hervorragende Leistungen das Verständnis der Bevölkerung für den Erholungswert der heimischen Natur vertiefen. Berücksichtigt wurden wie immer wissenschaftliche, bildnerische oder publizistische Arbeiten, die Mitarbeit in Organisationen und konkrete Maßnahmen für die Natur. Die Verleihung der Preise erfolgt am 25. November.

Die Leistungen der zehn Preisträger erinnern an Josef Schöffel, der 1832 in Böhmen geboren wurde. Nach seiner Übersiedlung nach Mödling beschäftigte er sich als Publizist und Kritiker immer mehr auch mit Politik und wurde 1873 in das Abgeordnetenhaus des Reichsrates gewählt. In diesem Jahr wurde er auch Bürgermeister von Mödling. In seinen Streitschriften und Reden führte er den Menschen den Wert des Waldes vor Augen. Seinem unerschrockenen Eintreten für die Natur ist es zu verdanken, daß der Wienerwald gerettet wurde.

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