• 18.10.1999, 11:24:30
  • /
  • OTS0081

Geisterfahrten nehmen kein Ende

Bauliche Maßnahme, übersichtliche Beschilderung und

Punkteführerschein als Mittel gegen Schreckgespenst
Geisterfahrer =

Wien (OTS) - Bereits das zehnte Todesopfer kam dieses Jahr durch
eine Fahrt auf der falschen Richtungsfahrbahn ums Leben. Erst dieses
Wochenende mußte ein 34-jähriger Autofahrer seinen Irrtum mit dem
Leben bezahlen, als er gegen 4.50 Uhr auf der Südautobahn im
Gemeindegebiet von Leobersdorf gegen einen Pkw prallte. Der andere
Lenker wurde schwer verletzt.

Die Ursachen für Geisterfahrten sind in mehr als einem Drittel
aller Fälle Alkoholisierung, nahezu die Hälfte aller festgestellten
Falschfahrten wurde durch unerlaubtes Wenden oder durch falsches
Auffahren bei Autobahnknotenpunkten bzw. Raststationen verursacht.

Um diesem Horror auf den Autobahnen ein Ende zu setzen, fordert
das Kuratorium für Verkehrssicherheit folgende Maßnahmen:

+ Schon vor dem Auffahren auf die Autobahn sollten durch
eindeutige und klare Führung der Lenker Verwirrungen und Unklarheiten
ausgeschlossen werden. Die Autobahnauf- und -abfahrt sollten baulich
getrennt und deutlich gekennzeichnet nebeneinander liegen - die
Ideallösung ist der Kreisverkehr. Auch die anläßlich der
Vignettenpflicht errichteten Kontrollbuchten bei Autobahnauffahrten
sollten zur stichprobenartigen Überwachung und für Alkotests
verwendet werden.

+ Am Knotenpunkt, an den Zu- und Abfahrten bzw. zu den Rast-
und Parkplätzen ist eine eindeutige Verkehrsführung durch
übersichtliche Beschilderung zu gewährleisten.

+ Einführung des Punkteführerscheins, um rücksichtslose und
überfordertete Kraftfahrer besser in den Griff zu bekommen. Das
Problem der Falschfahrten auf Autobahnen ist ein Problem des gesamten
Straßenverkehrs und darf nicht isoliert betrachtet werden.

Technische Einrichtungen, die die falsch fahrenden Fahrzeuge
manövrierunfähig machen (z.B. Reifenschlitzer) sind aus
sicherheitstechnischen Gründen abzulehnen, da Folgekollisionen zu
befürchten sind. Außerdem sind die sogenannten 'Reifenkrallen' bei
Eis nicht funktionstüchtig.

In der Woche von 11. bis 17. Oktober 1999 kamen 12 Menschen ums
Leben.

Vermutliche Hauptunfallursachen waren: nicht-angepaßte
Fahrgeschwindigkeit (4), Vorrangverletzung (1), Überholen (1),
Übermüdung (1) und Geisterfahrt (1). Bei drei Verkehrsunfällen konnte
die Ursache bisher nicht ermittelt werden. Von 1. Jänner bis zum 17.
Oktober dieses Jahres gab es damit auf dem österreichischen
Straßennetz vorläufig 854 Verkehrstote, im Vergleichszeitraum des
Vorjahres verunglückten nach endgültigen Zahlen 757 Menschen tödlich.

Achtung! Die Monatsgrafik ist in der APA-Datenbank 'Grafik' mit
dem Agenturkürzel OGS abrufbar!

KfV/Pressestelle/
Mag. Barbara Pirklbauer
e-Mail: pr@kfv.or.at
Internet: http://www.kfv.or.at
*Bitte beachten Sie auch die Aussendung des BMI (OTS0059) unter
http://www.bmi.gv.at

*** OTS-ORIGINALTEXT UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER

VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS ***

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | KFV/OTS

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel