Europäische Rechtskultur bietet hohe Rechtssicherheit Rechtsverfolgungskosten vergleichsweise niedrig

Wien (OTS) - Am 1. Oktober trafen in Wien 150 Notare aus 12
europäischen Ländern zum Tag des Lateinischen Notariats zusammen. Der
Te-nor der Veranstaltung: Die europäische Rechtskultur stellt den
Menschen als Individuum in den Mittelpunkt und muß daher selbstbewußt
vertreten werden.

Gefeiert wurde der 51. Jahrestag der internationalen Union des

Lateinischen Notariats, die sich aus 66 nationalen
Mitgliedsorganisationen in vier Kontinenten zusammensetzt.
Notariatskammer-Vizepräsident Dr. Klaus Woschnak betonte aus
gegebenen Anlaß einmal mehr die Wichtigkeit eines funktionierenden
europäischen Rechtssystems, in welchem dem Notariat eine wesentliche
Aufgabe zuteil wird. Woschnak: "Zu den Aufgaben des Notars gehört
seit jeher der Schutz des Individuums in seinen privatrechtlichen
Beziehungen."

Im digitalen Zeitalter seien auch die Freien Berufe von der
Revolution der Informationstechnologien erfaßt. Allerdings warnte er
davor, die menschliche Komponente völlig außer Acht zu lassen und
sprach sich mit Vehemenz gegen die fortschreitende Entpersönlichung
unserer Gesellschaft aus. "Gerade im Notariat gelten hohe ethische
und fachliche Standards, die digital nicht zu vermitteln sind", so
Woschnak wörtlich.

Doch die europäische Rechtskultur sei nicht nur durch
Cybertainment und electronic Commerce in Gefahr. Durch die weltweiten
Bemühungen um Rechtsangleichung, etwa zur Anerkennung von
Gerichtsentscheidungen und Vollstreckungen, drohe die
Globalisierungsfalle anglo-amerikanischer Rechtsvorstellungen, die
bis zu sieben Mal hö-here Kosten der Rechtsdurchsetzung verursachen
als jene der europäischen Rechtssysteme.

Im Namen der österreichischen Notariatskammer apellierte der
Notariatskammer-Vizepräsident an alle europäischen Justizminister,
die hohen europäischen Rechtsstandards auch international
abzusichern, eine Aufgabe, der angesichts der gegenwärtigen
Bemühungen um möglichst weltweite Rechtsangleichung besondere
Bedeutung zukommt. Die europäische Rechtskultur müsse selbstbewußt
vertreten werden, so Woschnak abschließend.

Rückfragenhinweis:

Österreichische Gesellschaft für Information und Zusammenarbeit
im Notariat, ÖGIZIN, Dr. Christian Sonnweber, Tel. 01/ 402 45 09

Communications, Sabine Pöhacker, Tel. 01 / 315 14 11- 0

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