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OeNB - Präsentation der Studie "Ein Marshallplan für den Balkan"

Wien (OTS) - Im Rahmen der Präsentation einer Studie mit dem
Titel "Ein Marshallplan für den Balkan" unterstrich der
Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank, Dr. Klaus
Liebscher, das Interesse der Notenbank an stabilen
wirtschaftlichen Verhältnissen nicht nur in Österreich sondern auch bei dessen Handelspartnern im Osten und Südosten Europas.
In diesem Sinn befürwortete er die Heranführung der Transformationsländer dieser Region an die Europäische Union.
Dies sei sowohl für die betreffenden Länder als auch für die Union eine große Herausforderung. Denn noch vor oder parallel
zum Aufbau von Wettbewerbsfähigkeit für die volle Teilnahme am Binnenmarkt und der Erfüllung der Konvergenzkriterien für die Übernahme des Euro sei es erforderlich, die Volkswirtschaften dieser Länder entsprechend umzugestalten und anzupassen. Dies
sei ein weiter und arbeitsreicher Weg, der im Interesse beider Seiten keine Abkürzungen erlaube.

Um diesen Prozeß zu unterstützen und um der Bedeutung der Transformationsländer für die österreichische Außen- und Finanzwirtschaft Rechnung zu tragen habe die Oesterreichische Nationalbank, so Dr. Liebscher, ihre diesbezügliche Expertise
auf ein international anerkanntes Niveau gebracht und stelle sie europäischen Institutionen, insbesondere dem Europäischen System der Zentralbanken, zur Verfügung. Darüberhinaus leiste sie den Reformländern fachliche Hilfe.

Als Beispiele dafür nannte der Gouverneur die jährlich von
der OeNB abgehaltenen Ost-West-Konferenzen , bei denen währungs-und finanzwirtschaftliche Themen sowohl in theoretischer als
auch in praktischer Hinsicht von namhaften Experten behandelt werden. Ferner unterhalte die OeNB auf bilateraler Ebene einen
regen Informations- und Gedankenaustausch mit Experten der Zentralbanken der Reformländer. In der Publikation "Focus on Transition", die zweimal im Jahr erscheint, analysiert die
Notenbank aktuelle Entwicklungen in den Übergangsländern und diskutiert entsprechende Notenbankthemen. Auf dem Gebiet der technischen Zusammenarbeit sei die OeNB in Hilfsprogramme, die
von der EU koordiniert werden, eng eingebunden (z.B. PHARE,
TACIS) und mit Mitarbeitern bei den technischen
Assistenzprogrammen des IWF vertreten (z.B. Albanien). Die
Notenbank unterstütze auch wesentlich die Arbeit des von großen internationalen Organisationen getragenen Joint Vienna
Institute, das der Ausbildung von Wirtschafts- und
Finanzexperten aus den Reformländern dient. Schließlich veranstalte die OeNB noch Spezialseminare für MitarbeiterInnen
der Zentralbanken der Reformländer.

Abschließend stellte der Gouverneur fest, daß in vielen Übergangsländern Ost- und Mitteleuropas bereits konkrete Fortschritte auf wirtschaftlichem Gebiet beobachtbar seien und
der Beitritt zur EU zu einer konkreten Perspektive geworden sei.
In den Balkanländern wären diesbezüglich jedoch noch substantielle Anstrengungen erforderlich. Die EU sollte dazu
einen Beitrag leisten, beispielsweise in Form eines besseren Zutritts dieser Länder zu ihren Märkten und finanzielle Hilfe
mit den erforderlichen Modalitäten.

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