Strasser: 3-Punkte-Sofortprogramm gegen Interventionitis bei ORF- Infosendungen

Niederösterreich, 2.8.1999 (NÖI) Nach den heute neu
aufgetauchten Interventionsversuchen durch Kanzlersprecher Kalina,
FPÖ-Generalsekretär Westenthaler und SP-Bundesgeschäftsführer
Rudas schlägt ORF Kurator Dr. Ernst Strasser ein Sofortprogramm
gegen unlautere Interventionsversuche vor. ****

In einem 3-Punkte-Programm fordert Strasser:
o Der zuständige Redakteur, der in seiner Arbeit durch
Interventionen beeinträchtigt wird, hält die Intervention
schriftlich fest und meldet diese sofort dem Informations- bzw
Hörfunkintendanten.
o Der Informations- bzw Hörfunkintendant veröffentlicht die
Interventionen unverzüglich im Internetservice ORF ON.
o Die Redakteure müssen volle Rückendeckung von der
Geschäftsführung und den Sendungsverantwortlichen bekommen.

Derzeit macht sich der ORF-Kurator selbst ein Bild über die
tatsächliche Situation in den Bundesländern und beim ORF, indem er
intensive Gespräche mit den Intendanten und Chefredakteuren führt.
"98% der Redakteure arbeiten erstklassig und lassen sich von
Interventionen in ihrer Arbeit nicht beeinflussen".

"Jetzt geht es darum, im Bereich der ZIB und in den
bundesweiten Journalen des Hörfunks den Redakteuren ihre
uneingeschränkte und von Interventionen unbeeinflusste Arbeit zu
ermöglichen. Ein erster Schritt in die richtige Richtung ist dabei
sicherlich die Veröffentlichung von Interventionsversuchen im
Internetservice ORF-ON", betonte Strasser.

"So wie die tägliche Speisekarte der ORF-Kantine im ORF-
Intranet zu finden ist, hat der österreichische Hörer und der
Seher das Recht und auch Interesse daran, die täglichen
Interventionsversuche von österreichischen Politikern und deren
Sekretären im Internet zu lesen", schloß Strasser.
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