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ÖBB - Umwelt mit System Präsentation des ersten ÖBB-Umweltberichtes im Hotel Vienna Plaza.

Wien (öbb): "Die Deutschen sind bis jetzt daran gescheitert, die Dänen basteln eifrig daran und die Schweizer holen sich das Know-how bei uns: Die ÖBB sind die einzige Bahn mit einem Umweltmanagementsystem - weltweit", freut sich Silvia Berndorfer, Umweltbeauftragte der ÖBB, über den Vorsprung in Sachen Ökologie. Ob in Bahnhöfen, bei Triebfahrzeugen, im Schienenbau, innerhalb der Waggons oder in den Werkstätten - der Umweltschutz hat überall Priorität und macht sich mehrfach bezahlt. "Gezielte Umweltmaßnahmen in einem so großen Unternehmen sind eine wichtige Investition in die Zukunft: Sie steigern die Lebensqualität für die Menschen und bringen aus betriebswirtschaftlicher Sicht einen großen Gewinn für das ganze System Bahn", ergänzt Thomas Türinger, ÖBB-Umweltschutzverantwortlicher.
Das Umweltengagement bringt den ÖBB Einsparungen von rund 5,5 Mio. ATS.****

Der erste ÖBB-Umweltbericht, der heute der Öffentlichkeit präsentiert wurde, macht klar: Die Bahn ist im Vergleich zu allen anderen Verkehrsträgern ein umweltfreundliches Verkehrsmittel. Und ein gezieltes Umweltmanagement zahlt sich aus, firmenintern wie auch -extern. Nicht nur aus Imagegründen und volkswirtschaftlicher Sicht, sondern auch für die eigene Unternehmenskasse.

ÖBB - UMWELT MIT SYSTEM
Im Vergleich zur Straße gilt die Bahn zurecht als ökologisches Transportmittel. Ob im Energieverbrauch, CO2-Ausstoß oder im Platzverbrauch - überall schneidet die Bahn umweltschonender ab. Das ÖBB-Umweltmanagementsystem will aber mehr erreichen.
Seit 1996 liefern die MitarbeiterInnen des ÖBB-Umweltmanagements Grundlagen für die systematische Verringerung von Umweltbelastungen. Ansatzpunkt ist der Status Quo im Unternehmen. Analysiert werden die In- und Outputstoffe und die technischen Anlagen der ÖBB. Auf dieser Datenbasis werden umweltrelevante Verbesserungspotentiale erkannt, erarbeitet und umgesetzt.

DIE TOP-PROJEKTE
Zu den Herzeigeprojekten zählen die Umweltbahnhöfe Graz und Linz. Beide stellen nach EMAS (Environmental Management and Audit Scheme) validierte Eisenbahnstandorte dar. Beide verzeichnen - aufgrund des Umweltmanagementsystems - hohe Einsparungen in den Bereichen Abfallwirtschaft, Energie und Wasser/Abwasser.
1999 wurde mit der Strecke Bruck/Graz, die erste Eisenbahnstrecke der Welt mit einem Umweltmanagementsystem versehen. In einem Pilotprojekt etwa wurde nachgewiesen, daß ein "sanfteres Anfahren" durch die Triebfahrzeugführer reicht, um rund 2 % der Antriebsenergie einzusparen.
In 35 Werkstätten des ÖBB-Geschäftsbereichs Technische Services sind ebenfalls Umweltmanagementsysteme installiert. Das Ergebnis der Stromstoffanalyse in den Lackieranlagen der Werke Simmering und St. Pölten: durch permanente Überprüfung der Schichtdicke, Verwendung größerer Gebinde bei der Lackanlieferung und eine bessere Logistik können künftig hohe Einsparungspotentiale erzielt werden.

WEITERE BEISPIELE FÜR EINE GUTE UMWELT MIT SYSTEM

Stichwort: Sparen

"Rollende Kraftwerke": Die Bremsenergie der Triebfahrzeuge, die früher als Wärme ungenutzt blieb, läßt sich jetzt ins Fahrleitungsnetz zurückspeisen (Rekuperation). Da ist einiges zu holen: Bei einer Talfahrt, etwa über den Brenner, können rund 20 % der Energie zurückgewonnen werden, die bei der Bergfahrt verbraucht wurde. Bei kompletter Umrüstung auf die Rekuperationstechnik (wie sie etwa der Taurus hat) ist eine Energieeinsparung von 15 % möglich.

Berührungslose Sensorarmaturen: da nur dann Wasser verbraucht wird, wenn es auch tatsächlich benötigt wird, sinkt der Konsum drastisch. Beim Duschen werden - ohne Komfortverlust - sechs statt 14 oder mehr Liter pro Minute verbraucht. Der Wasserverbrauch im Waschbecken wird geviertelt.

Stichwort: Umweltschutz auf Schienen

Schmierungsfreie Weichen: durch den Einbau von "Rollvorrichtungen" zwischen Gleisstühlen und -platten kann auf herkömmliche Schmiermittel verzichtet werden.
Biologisch abbaubare Schmiermittel: werden bereits bei der Spurkranzschmierung von Triebfahrzeugen eingesetzt.

Stichwort: Recycling

Betonschwellen: können in Eisen und Betonbruch getrennt und voll wiederverwertet werden.
Trafoisolieröl: wird im ÖBB-Werk Linz wiederaufbereitet. Kleineisen, Schienen: Recycling im Stahlwerk.
Schotterbettung: der Rückgewinn des brauchbaren Schotters liegt bei 80 %.
u.v.m.

UMWELTMAßNAHMEN, DIE SICH RECHNEN

All die exemplarisch angeführten ÖBB-Umweltmaßnahmen tragen zur Verbesserung der individuellen Lebens- und generellen Umweltqualität bei. Sie finden auch in der ÖBB-Bilanz ihren Niederschlag: die Umsetzung der auf dem ÖBB-Umweltmanagement basierenden Verbesserungsmaßnahmen bringen der ÖBB Einsparungen von mehreren Mio. ATS. Wie konsequent der Umweltgedanke in den ÖBB gedacht wird, sieht man an der "ökologischen Lieferantenbewerbung". Als Basis dient eine Befragung der Lieferanten hinsichtlich ihrer umweltrelevanten Tätigkeiten. "Denn die ÖBB tun viel für die Umwelt und brauchen PartnerInnen, denen die Umwelt am Herzen liegt", betont Silvia Berndorfer. Nur so ist umfassender Umweltschutz gewährleistet.

WIE UMWELTFREUNDLICH SIND DIE VERKEHRSTRÄGER WIRKLICH?

Vergleich Straße - Schiene
In Österreich verursachen PKW und LKW 52 mal mehr CO2-Emissionen pro Jahr als dies die Bahn tut.
Hauptverantwortlich für den weltweiten Treibhauseffekt ist der starke Ausstoß an Schadstoffen im Straßenverkehr: 80 bis 90 % der durch den Verkehr insgesamt abgegebenen Schadstoffe werden durch PKW und LKW verursacht.

Geringer Energieverbrauch
Ein Zug benötigt bei 50%iger Auslastung pro Personenkilometer knapp ein Drittel jener Energie, die PKW oder LKW brauchen. Im Güterverkehr ist der Unterschied noch deutlicher: Der spezifische Energieverbrauch schwerer Nutzfahrzeuge wie LKW und Sattelzüge ist in Österreich pro Tonnenkilometer rund viermal so hoch wie jener der Eisenbahn.
Hinzu kommt: Bei den ÖBB werden 30 % der benötigten elektrischen Energie in eigenen Kraftwerken erzeugt. Die ÖBB fahren zu 89 % mit regenerativer Energie.

Wenig Platz bei großer Leistung
Theoretisch hat eine zweigleisige, 13,1 m breite Bahnlinie die gleiche Transportkapazität wie eine sechsspurige Autobahn von 37,5 m Breite.
Mit einer Gesamtlänge von 5.672 km braucht das österreichische Bahnnetz eine Fläche von rund 153 km2. Die vom österreichischen Straßenverkehr beanspruchte Fläche ist mit ca. 1.600 km2 zehnmal so groß.

Sicherheit mit System
Die Sicherheit der Bahn hat System. Die Bahn fährt weitgehend mit computergestützten Leit- und Stellwerksystemen. Diese Bedingungen finden ihren Niederschlag in der Unfallsstatistik: 1997 gehen auf das Konto der Bahn 122 Unfälle mit Personenschaden, auf das der Straße 39.695. Die Bahn erspart persönliches Leid und Geld: Die externen Umwelt- und Unfallkosten der Bahn betragen ein Fünftel von jenen des PKW und ein Zehntel von jenen des LKW-Verkehrs.

Ob in Fragen der Sicherheit, des Energieaufwandes oder der Schadstoffemissionen: Für die persönliche Sicherheit und eine intakte Umwelt ist die Bahn eine echte Alternative. Und mit dem Umweltmanagement setzen die ÖBB wichtige ökologische Akzente -weltweit.

(Ende)

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