LR Bauer: Fachärzteproblematik - Recht auf Mitsprache des Landes gefordert
Mehr Transparenz in der Vergabepraxis und Aufweichung des "Gebietsschutzes"
St. Pölten, (SPI) - "Grundsätzlich ist es begrüßenswert, daß die Probleme und Unstimmigkeiten rund um die niedergelassenen Fachärzte, die langen Wartezeiten und auch die Pensionsantrittszeiten wieder einmal offen angesprochen werden", kommentiert Niederösterreichs Landesrat Dr. Hannes Bauer die von Abg. Dirnberger in den vergangenen Tagen angesprochene "Fachärzteproblematik. "Leider müssen wir seitens des Landes zur Kenntnis nehmen, daß wir in diesem Bereich keinerlei Mitsprachemöglichkeiten haben, da die Vergabe von Praxisverträgen nur zwischen Ärztekammer und Krankenversicherer gehändelt wird. Vorstöße des Landes zum Erhalt einer Mitsprache wurden bereits bei den verschiedenen ASVG-Novellen versucht, scheiterten jedoch am Widerstand der Ärztekammer und der Versicherer", so Bauer.****
Die Probleme sind allerdings nicht allein mit einer verpflichtenden 5-Tage-Ordinationszeit, wie von Abg. Dirnberger gefordert, zu lösen. "Viel zielführender wäre es, wenn das Land eine entsprechende Mitsprachemöglichkeit erhielte. Auch wäre es vorteilhaft, wenn die Ärztekammer von der bisherigen Vergabepraxis, die derzeit praktisch einem "Gebietsschutz" und einem "Einkommensschutz" gleichkommt, Abstand nehmen würde und für mehr Transparenz bei der Vergabe von Kassenverträgen sorgen würde", so der NÖ-Gesundheitslandesrat. Auch ist festzustellen, daß, wenn niedergelassene Fachärzte neben ihrer Ordination auch in Krankenhäusern einer Tätigkeit nachgehen, dies grundsätzlich als wertvolle Bereicherung eines begrüßenswerten Erfahrungsaustausches zwischen Ärzten und Einrichtungen des Gesundheitswesens anzusehen ist.
Darunter darf aber sicherlich nicht die umfassende Versorgung der Bevölkerung leiden. Viele Jungärzte würden gerne eine Praxis aufmachen, dadurch würden nicht nur derzeit möglicherweise "unterversorgte" Regionen profitieren, eine gesunde Konkurrenz käme auch dem Patienten zugute. "Für mich als Gesundheitspolitiker steht das Interesse der Patienten im Vordergrund. Dem Land sollte daher endlich eine entsprechende Mitsprache bei der Vergabe der Arztpraxen eingeräumt werden, um Unterversorgungen zu vermeiden. Bis dahin kann man nur auf die Ärzte- und Kassenvertreter einwirken, um den Bedürfnissen der Patienten Rechnung tragen zu können", stellt Bauer für das NÖ-Gesundheitsressort klar.
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