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Steweag-Kunstpreis vergeben

Graz (OTS) - Gestern abend wurde im Europarat in Straßburg von Kulturdirektorin Frau Dr. Vera Boltho das Siegerprojekt des Europa-Kunstpreises 'stroemung99' der Steweag mit einem Preisgeld von 40.000 EURO gekürt. Dem vorangegangen ist ein europaweit ausgeschriebener Wettbewerb zum Thema 'Energie, Information und Kommunikation in einer globalisierenden Gesellschaft'. ****

Vor Mitgliedern des Ministerrates und Delegierten des CDCC (COUNCIL FOR CULTURAL COOPERATION) sprach Steweag-Vorstandsdirektor Hubert Zankel über die Synergien von Kunst und Wirtschaft unter Einbeziehung sozialer Aspekte und stellte das eigenwillige Konzept der Steweag bei der Kunstförderung vor. Er betonte, daß weder die materielle Wertanlage noch ein Wiederaufleben des Maecenatentums die Beweggründe für das langfristig angelegte Projekt 'stroemung' waren, sondern vielmehr der Versuch Kunst und Wirtschaft zum beiderseitigen Nutzen zu verbinden. Nach dem Konzept der Steweag werden die Themen für die künstlerische Auseinandersetzung und die finanziellen Mittel für die Umsetzung vom Unternehmen festgelegt. Die Ideen und die Umsetzungsvorschläge dazu bleiben aber gänzlich dem freien Schaffen der Künstlerinnen und Künstler überlassen. Die Auswahl des Siegerprojektes erfolgt jeweils durch eine unabhängige internationale Jury. Die Steweag nutzt das Kunstsponsoring intern und extern als kommunikatives Begleitinstrument für die Erneuerung und für die Positionierung als dynamisches und vor allem zukunftsorientiertes Wirtschaftsunternehmen.

Die Schritte nach Europa:

1996 'stroemung im 75. jahr', der Fluß als Energie- und Informationsträger. Ein Projekt aus Anlaß des Firmenjubiläums, konzipiert und entwickelt von Medienkünstler Richard Kriesche. Ein unkonventionelles lokales Ereignis an der Mur, dem Ursprung des Unternehmens. Die Steweag wird dafür mit dem Maecenas-Preis ausgezeichnet. Richard Kriesche wird zum Kurator des Kunstprogrammes der Steweag berufen.

1997'stroemung97', ein österreichweit ausgeschriebene Wettbewerb zum Thema 'Energie und Kommunikation in einer globalisierenden Gesellschaft'. Das Siegerprojekt 'Resonator' stieß bis zur Documenta in Kassel vor.

1998'CSCC - computer supported cooperative culture', ein europäisches Netzwerkprojekt mit Künstlern aus Ungarn, Slowenien, Frankreich, Deutschland und Österreich.

1999 'stroemung99' mit der Prämierung des Siegerprojektes im Europarat.

Frau Vera Boltho sprach von der Notwendigkeit der Kooperation von Kunst und Wirtschaft in Zeiten, in denen sich der Staat mehr und mehr aus der Kunstförderung zurückzieht und nahm die offizielle Verleihung des mit 40.000 EURO dotierten Kunstpreises vor.

Zum Sieger des Wettbewerbes 'stroemung99' wurde das Projekt 'STAN' der VIREAL ART GROUP, einem Team mit Künstlern aus Deutschland, England, Frankreich und Österreich gekürt. Richard Kriesche stellte als Vorsitzender der internationalen sechsköpfigen Jury das Projekt vor und verlas anschließend die Begründung der Jury für die Auswahl dieses Projektes aus den 63 eingelangten Einreichungen aus 13 Ländern. 'STAN' ist die Abkürzung für 'STOCK AID NETWORK FOND' und setzt sich (erstmals) künstlerisch mit den globalen Phänomenen der Geldwirtschaft auseinander. Das Projekt besteht aus einem kurzfristigen 'öffentlichen' und einem langfristigen 'funktionalen' Teil. Beide Teile stehen durch die Gründung eines realen Wertpapierdepots des STAN*FOND und dessen Repräsentation als Datenstrom im World Wide Web in Verbindung. Im Ereigniszeitraum des öffentlichen Teils findet über die unmittelbare Vernetzung der sich permanent ändernden Aktiendaten des Depots eine Netzwerk-Realraum-Installation als künstlerisch-soziale Repräsentation von 'STAN' statt. Dabei dient der STAN*FOND als Datenquelle und als Verbindung in die Realität des Finanzmarktes. Im langfristigen Projektteil dient der STAN*FOND als Initiator für ein soziales Experiment. Kontaktadresse der Vireal Art Group: kim d. loregg c/o harald mayer -1020 Wien, Hollandstraße 8/1. Tel. +43-676-3320967

Juryprotokoll "stroemung99" Der Preis wurde aufgrund seiner konzeptuellen Kühnheit vergeben: Geld und Börse werden zum Gegenstand der Kunst gemacht. Sozial verantwortbares Handeln wird auf sie selbst angewandt. Die Ressourcen der neuesten Kommunikationstechnologie und Programmiertechnik werden dafür eingesetzt. Die subtilen und immateriellen Beziehungen, die zwischen Anstieg und Fall finanzieller Investitionen und Anstieg und Fall menschlicher Lebensbedingungen bestehen, werden aufgezeigt. Das alles wird in das Leben realer Menschen übersetzt, von solchen Menschen, die ganz allgemein vom Arbeitsprozeß ausgeschlossen worden sind. Auf diese Weise wird ein äußerst zeitgemäßes, konzeptuelles Kunstprojekt mit realer Bedeutung und Wert durchdrungen. Die vielleicht noch größere Bedeutung liegt darin, daß gezeigt wird, wie der Künstler die Begrenzungen der Kunst verläßt und in neue ökonomische und soziale Lebensbereiche vordringt. Es ist ein Modell, ein Prototyp, ein Keim für künftige Entwicklungen von Kunst, und sicherlich auch dafür, soziale Entwicklungen viel offener zu betrachten. Wir alle wissen, daß alles einem Wandel unterworfen ist und dieser immer in Beziehung zu den neuen Entdeckungen im Energie-, Computer- und Kommunikationsbereich steht. Das zeigt Wege auf in welchen die Kunst eine bedeutende Rolle spielen kann. Die Jury, verbindet zwei Aspekte mit der Preisvergabe an "STAN", die die Durchführung des Projektes betreffen:

1. die sozialen Implikationen des Projektes müssen unter der Verantwortlichkeit von registrierten Sozialarbeitern stehen. Das Budget muß einen entsprechenden Anteil für die Leistungen der Sozialarbeiter aufweisen.

2. Aufbau und Entwicklung des Projektes müssen in einer transparenten Koordination mit dem Unternehmen "Steweag" durchgeführt werden. Die Jury: Richard Kriesche, Roy Ascott, Annick Bureaud, Miklos Peternak, Gerfried Stocker, Hubert Zankel.

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