Die Stiftungskaiser Österreichs
Wien (OTS) - Wer stiften geht, sprich, sein Vermögen in einer Privatstiftung unterbringt, muß eines haben: Vertrauen in jene Leute, die die Stiftung verwalten. Drei Stiftungsvorstände sind vorgeschrieben, weit über 1.000 Privatstiftungen wurden seit 1995 in Österreich gegründet. Das Wirtschaftsmagazin GEWINN listet in der Jänner-Ausgabe jene Vorstände auf, die am häufigsten gebucht wurden. Dabei einsam an der Spitze des Vorstandsrankings: Der Wiener Rechtsanwalt Christian Grave mit 24 Einberufungen. An zweiter Stelle rangiert der Linzer Anwalt Alexander Hasch mit 19 Vorstandstiteln. Auch prominente (Ex-)Banker wie Heinrich Spängler von der gleichnamigen Privatbank, der mit sechs Vorstandstiteln die Banker-Reihung anführt, und Herbert Lugmayr (Ex-GiroCreditchef, 5 Berufungen) sind sehr gefragt. Und auch der spätestens seit der Riegerbank-Affäre bestens bekannte Wirtschaftstreuhänder Walter Türke wurde dreimal zum Stiftungsvorstand nominiert. Unter anderem in jene von Peter König, Eigentümer von Alu König Stahl.
Keine IFB-Nachversteuerung für Euro-bedingte EDV-Umstellungen Müssen betriebliche Geräte wegen der Euro-Umstellung aus dem Unternehmen ausgeschieden werden, verliert man den ursprünglich beanspruchten Invest-Freibetrag trotzdem nicht. Wie der GEWINN angesichts der drohenden Steuerreform 2000 in einer Auflistung von 21 Tips berichtet, gilt die Klausel des "behördlichen Eingriffs". Wonach ein Invest-Freibetrag für einen Euro-bedingten Anlagenabgang auch dann nicht versteuert werden muß, wenn die sonst notwendige vierjährige Behaltefrist für das betreffende Gerät noch nicht abgelaufen ist. Ähnliches gilt, wenn eine Altanlage Euro-bedingt veräußert oder eingetauscht und dabei ein Buchgewinn lukriert wird. Die aufgedeckte stille Reserve kann auch dann einer steuerfreien Übertragungsrücklage zugeführt oder mit Neuinvestitionen aufgerechnet werden, wenn die siebenjährige Behaltefrist noch nicht abgelaufen ist.
Katzenjammer nach der EU-Präsidentschaft Heimische Manager zogen in der Jänner-Ausgabe des GEWINN über den EU-Ratsvorsitz von Klima & Co. Bilanz. Fazit: Weitergebracht wurde nicht allzuviel. Besonders groß war die Enttäuschung, daß bei der Vereinheitlichung der Steuern und Umweltstandards sowie der Einführung eines Genverbots nicht wirklich aufs Gas gestiegen wurde. Die EU-Initiative gegen die Arbeitslosigkeit wurde zumindest einigermaßen gewürdigt. Zusätzlich habe nach Ansicht der Führungskräfte die Regierungsarbeit im eigenen Land unter der EU-Präsidentschaft gelitten. Die Note für die Wirtschaftsfreundlichkeit sank von 3,2 auf 3,4. Mit ein Grund war die Verunsicherung durch die Steuerreformpläne.
"US-Finanzmarkt mit 20 bis 30 Prozent überbewertet." Gail Dudack, Chief Investment Strategist von Warburg Dillon Read in New York, stellt in einem Interview mit dem GEWINN dem US-amerikanischen Finanzmarkt keine gute Prognose für 1999 aus. Dieser sei mit bis zu 30 Prozent überbewertet. Europa hingegen wird zunehmend attraktiver, so Dudack, die nicht zuletzt durch den Euro mit einer stabileren Wirtschaftslage und mehr Interesse durch Anleger aus der ganzen Welt rechnet. Ihre konkreten Erwartungen für US-amerikanische Werte für 1999: "Für den Dow-Jones erwarte ich mir eine Handelsspanne zwischen 7.000 und 8.500 Punkten, also ein auf und ab. Für den S&P 500 eine Spanne zwischen 900 und 1.100 Punkten." Unter den US-Aktien präferiert sie unter anderem Titel wie Bell Atlantic, First Union und Philip Morris.
Zinshauskaiser Kerblers neuester Doppelschlag Günther Kerbler, Wiener Zinshauskaiser (seinen Firmen gehören derzeit rund 100 Häuser), hat wieder aufhorchen lassen. Einmal im Vierten Bezirk, Weyringergasse 30, ehemals Standort der Schokoladefabrik Victor Schmidt, sowie in der Innenstadt am Hohen Markt 5. Letzteres Gebäude hat er laut dem GEWINN um 52 Millionen Schilling von der Bundesimmobiliengesellschaft erworben. Kerbler plant, weitere 40 bis 50 Millionen Schilling in das Haus zu investieren.
Surfen im Porno-Netz Wie gehen die heimischen Unternehmen damit um, daß immer mehr Mitarbeiter beim Surfen im Internet während der Arbeitszeit bei den Pornoseiten hängenbleiben? Das Wirtschaftsmagazin GEWINN berichtet von großen Unterschieden in der Liberalität der Firmen. So wird etwa bei Austria Tabak und den Austrian Airlines entsprechend protokolliert, welche Seiten im www angesteuert wurden. AUA-Sprecher Hannes Davoras: "Können auch E-Mails gezielt nach bestimmten Wörtern durchfosten." Einen völlig anderen Standpunkt vertreten Siemens, Philips und die Creditanstalt, wo keinerlei Einschränkungen und Big-Brother-Aktivitäten vorgenommen werden.
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