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Architekten attackieren IHS

Ziviltechniker stellen sich gegen Aushöhlung der Freien Berufe.

Wien (ots) - Österreichs Architekten üben schwere Kritik an
der Studie am Institut für Höhere Studien (IHS). Unter dem Deckmantel von Wissenschaftlichkeit werde in Wahrheit klare Interessenspolitik im Solde der Wirtschaftskammer betrieben.
Das wurde erst kürzlich mit einer sogenannten "Untersuchung"
über Freie Berufe bestätigt, erklärte der Präsident der Bundeskammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten, Peter Scheifinger. Zunächst wurden überhaupt nur zwei Gruppen, Rechtsanwälte und Wirtschaftstreuhänder mit ihren Kollegen in
drei ausgewählten, anderen Ländern verglichen. Dann wurden vollmundige und vor allem manipulative Schlußfolgerungen auf
alle Freien Berufe gezogen. Sie seien mit ihren Leistungen
generell zu teuer, wurde behauptet. Die durchsichtige
Stoßrichtung: Unter dem Deckmantel von "Wirtschaftsfreiheit"
und "Deregulierungen" sollen weniger Qualifizierte die Aufgaben
der Freien Berufe übernehmen dürfen, meinte Scheifinger. Hochqualifizierte Ausbildung und Können soll "liberalisiert" werden. Bader als Ärzte, Kiebize des Heiteren Bezirksgerichts
als Rechtsanwälte, Kassabuchverwalter als Wirtschaftstreuhänder und Baumeister als Architekten dürfen dann gemeinsam mit Wirtschaftskammer und den Auftragnehmern des IHS fröhliche
Urständ feiern.
Dabei halten selbst die Ergebnisse der zwei vom IHS
untersuchten Rechtsberufe einer seriöseren Analyse nicht stand. Verglichen wurden nämlich die sprichwörtlichen Äpfel mit
Birnen. In allen Vergleichsländern haben die untersuchten Berufsbilder verschiedene Aufgabenstellungen,
Zulassungsbedingungen und Marktsituationen.
Die Architekten Österreichs fürchten jedenfalls keinerlei seriösen Vergleich ihrer Leistungen und Honorare. Diese könnte höchstens ergeben, daß sie im internationalen Vergleich benachteiligt sind.
Unseriöse Schlußfolgerungen, die sich noch dazu pauschal gegen alle Freiberufler richten, werden jedenfalls auch mit Hilfe von Untersuchungsproganda nicht zu einer glaubwürdigen
Faktenanalyse.

Rückfragen & Kontakt:

Paul Vecsei
Pressesprecher
Architektenkammer
Tel. 503 44 00

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