- 04.09.1998, 14:25:55
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Wirtschaftskammer hofft nun auf Preissenkungen für die Betriebe
Teufelsbauer: Preissenkung unterm Strich ist für uns das wichtigste Kriterium
Wien (PWK) - Wirtschaftsminister Farnleitner hat heute die beiden
Studien zur Festlegung der Durchleitungsgebühren im österreichischen
Stromnetz und zur Berechnung der "stranded investments" der
Öffentlichkeit vorgestellt. "Für uns ist hauptsächlich interessant,
was unter dem Strich herauskommt", so der Leiter der
Wirtschaftspolitischen Abteilung der Wirtschaftskammer Österreich,
Werner Teufelsbauer. ****
Durchleitungsgebühren in der Höhe von 8 g/kWh wie in
Niederösterreich für die Großindustrie sind hoch, aber sie erlauben
dennoch, daß sie mit Preissenkungen aufgrund des kommenden
Wettbewerbs rechnen kann. Sollten die Gebühren in anderen
Bundesländern merkbar höher sein, wird zu prüfen sein, ob der
Wettbewerb dann noch wirken kann. Problematisch hingegen sind die
Gebühren für etwas kleinere zugelassene Kunden, die gemäß der
Gutachten erheblich höher sein werden. "Wir werden uns natürlich die
vorgelegten Gutachten genau anschauen. Wichtig ist, daß dies
lediglich der Ausgangspunkt für eine Entwicklung der Netztarife über
die nächsten Jahre ist. Und diese Entwicklung muß eindeutig nach
unten gehen, wenn man internationale Vergleichswerte berücksichtigt,
die teilweise bei 30 Prozent bis 50 Prozent des österreichischen
Wertes liegen." Die Wirtschaftskammer wird daher im Rahmen des
Elektrizitätsbeirates für ein sogenanntes Price-Cap Verfahren im
Durchleitungsbereich eintreten. Dabei wird den Netzbetreibern eine
jährliche Produktivitätssteigerung vorgeschrieben. Als Anreiz dürfen
darüber hinaus gehende Effizienzsteigerungen vom Netzbetreiber
lukriert werden. Die Wirtschaftskammer begrüßt, daß die von den
Gutachtern ermittelten "stranded investments" nun endlich eine
realistischere Größe erreicht haben. Nicht zuletzt der intensive
Einsatz der Wirtschaftskammer hat dazu geführt, daß nicht mehr von 35
Mrd Schilling gesprochen wird, sondern "nur" noch von 8,7 Mrd, was
verteilt über 10 Jahre bedeutet, daß die österreichische Wirtschaft
einen Beitrag zur Erhaltung der umweltfreundlichen Wasserkraft in der
Höhe von 870 Mio Schilling pro Jahr leisten würde. Die Gutachter
gehen davon aus, daß alle EVU, ausgenommen der Verbundgesellschaft,
ihre unrentablen Projekte aus eigenen Reserven verkraften können. Die
angegebene Summe ist aber sicherlich nur eine Obergrenze für jenen
Betrag, der wirklich abgegolten wird. Die weiteren Gespräche müssen
noch klären, welcher Teil der Belastung von der Verbundgesellschaft
selbst getragen werden kann.
Unabhängig von allen nun vorgelegten Zahlen wird die
Wirtschaftskammer sehr genau verfolgen, ob die österreichische
Wirtschaft nächstes Jahr auch wirklich von der Liberalisierung
profitiert. "Die Preissenkung unter dem Strich ist das wichtigste
Kriterium für uns. Wir werden alle uns zur Verfügung stehenden Mittel
einsetzen, daß es auch dazu kommt", schließt Teufelsbauer.
(Schluß) RH
Rückfragehinweis: Prof. Dr. Werner Teufelsbauer
Wirtschaftskammer Österreich
Tel: 50105 DW 4499
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