AK: Firma Rosenstingl - eine von vielen
Vorenthaltener Lohn - immer öfters muß Insolvenzfonds Zahlung übernehmen
Wien (OTS) - "Dieses unrühmliche Ende hat sich abgezeichnet", kommentierte der stellvertretende Direktor der AK Wien, Georg Ziniel, die Berichte über das endgültige Aus der Geflügel-Firma Rosenstingl. Gegen die Firma Rosenstingl mußten seit Jahren immer wieder berechtigte Forderungen von Arbeitnehmern, wie etwa vorenthaltener Lohn, vor dem Arbeits- und Sozialgericht eingeklagt werden. Bei den seit 1993 insgesamt 36 dokumentierten Fällen ging es um mehr als 3 Millionen Schilling. Rosenstingl sei kein Einzelfall, betonte Ziniel. In den letzten drei Jahren mußten rund 10.000 Unternehmen geklagt werden. ****
Für Ziniel stelle die Causa Rosenstingl ein signifikantes Beispiel dar. Die Fälle, in denen Arbeitgeber ihren Beschäftigten berechtigte Forderungen vorenthalten, werden immer häufiger. Grund zur Klage seien etwa verkürzte Lohnzahlungen oder das
Nichtbezahlen von Überstunden. Das System sei immer gleich, so Ziniel: Der Arbeitgeber zahlt nicht und hält die Beschäftigten hin. Solange, bis letztlich die Firma in den Konkurs schlittert
und der Insolvenzfonds die Zahlung übernehmen muß. Fälle wie Rosenstingl zeichnen sich durch üble Geschäftemacherei auf dem Rücken der Arbeitnehmer aus, erneuerte Ziniel aus aktuellem Anlaß nochmals die Forderung der AK nach einer strengeren gesetzlichen Handhabe gegen diese Unternehmer. Gelegenheit dazu böte sich jedenfalls bei der Bekämpfung der organisierten illegalen Schwarzunternehmungen. Das Vorenthalten berechtigter Arbeitnehmerforderungen sei eine Spielart der illegalen Beschäftigung und gehöre daher entsprechend sanktioniert.
Die Vertretung der Interessen der ehemaligen Beschäftigten der Firma Rosenstingl im Konkursverfahren hat ebenfalls die AK Wien übernommen.
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