Friaul Julisch-Venetien: dynamische Exportregion für Österreich
Höhere Lieferungen als nach Griechenland oder Portugal - WKÖ-Präsident Maderthaner besuchte Internat. Messe Triest
Wien (PWK) - Insgesamt stehen rund 1.400 Firmen aus Friaul-Julisch Venetien - insbesondere aus den Städten Triest, Görz, Friaul, Udine und Pordenone - in regelmäßigen Geschäftsbeziehungen mit österreichischen Partnern. Österreich ist nach Deutschland das wichtigste Lieferland für Friaul-Julisch Venetien. "1996 konnten österreichische Waren im Wert von rund 3,2 Mrd Schilling in dieser dynamischen oberitalienischen Region abgesetzt werden. Damit liegt Friaul-Julisch Venetien für Österreich als Handelspartner sogar vor den EU-Staaten Portugal oder Griechenland", erklärt Ingrid Valentini-Wanka, Österreichs Handelsdelegierte auf der Außenhandelsstelle Padua. ****
Heimische Unternehmen liefern in diese Region vor allem Holzprodukte, Maschinen- und Verkehrsmittel, Agrarprodukte und Lebensmittel, Produkte der Metallindustrie, Papier und Pappe, chemische Produkte sowie Textilien. Importseitig gelangen aus Friaul-Julisch Venetien vorrangig Maschinen und Verkehrsmittel sowie Möbel nach Österreich, das für diese Region das viertwichtigste Exportland ist.
Überhaupt nimmt der gesamte Nordosten Italiens eine sehr bedeutende Stellung für Österreichs Wirtschaft ein. "Friaul-Julisch Venetien und die Nachbarregion Veneto verfügen gemeinsam etwa über 10 Prozent der italienischen Bevölkerung und Landesfläche, jedoch wickeln sie mehr als ein Viertel des gesamten österreichisch-italienischen Außenhandels - also rund 30 Mrd Schilling - ab", macht Valentini-Wanka auf die besondere Dynamik dieses Gebietes aufmerksam.
Diese überdurchschnittliche Bedeutung der wechselseitigen Wirtschaftsbeziehungen erklärt sich nicht nur durch die rein geographische Nähe; wichtige Faktoren sind auch die gemeinsame Geschichte, eine starke Ausrichtung Nordost-Italiens nach Mitteleuropa, das Bewußtsein der Stärke regionaler Zusammenarbeit im Europa von heute und die ähnliche Firmenstruktur mit einem großen Anteil von Klein- und Mittelbetrieben.
Die Wirtschaftskammer Österreich und ihre Außenhandelsstelle in Padua widmen daher dem weiteren Ausbau dieser engen Wirtschaftsbeziehungen besonderes Augenmerk; WKÖ-Präsident Leopold Maderthaner eröffnete bei seinem kürzlichen Besuch in Triest zum 50-Jahr-Jubiläum der Internationalen Messe Triest den österreichischen Messestand. Österreich war von Beginn an mit dabei und beteiligte sich somit zum 50. Mal an dieser Großveranstaltung. Maderthaner ging in seiner Eröffnungsrede sowie bei den Wirtschaftsgesprächen mit dem Präsidenten der Wirtschaftskammer Triest, Adalberto Donaggio, auf die vielen Gemeinsamkeiten von Österreich und Triest ein, die durch die Teilnahme Österreichs und Italiens am Euro noch verstärkt werden. "Auch im Bezug auf die EU-Erweiterungspläne und die geforderte besondere Berücksichtigung der EU-Grenzregionen ziehen Österreich mit seiner langen gemeinsamen Außengrenze zu Beitrittskandidaten aus Mittel- und Osteuropa und Triest als natürliches Tor nach Südost-Europa am gleichen Strang", erklärte Maderthaner.
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Dr. Leopold Birstinger