• 09.06.1998, 14:00:49
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  • OTS0198

NEWS-Vorausmeldung

NEWS berichtet in seiner kommenden Ausgabe 24/98 (10.6.98):

Erstes autorisiertes Interview von Peter Rosenstingl erscheint
morgen in News

Rosenstingl kündigt "freiwillige" Rückkehr nach Österreich an

Rosenstingl erläutert das Zustandekommen seines Finanzdebakels:
"Ich wollte immer nur meinen Bruder retten"

Rosenstingl sieht sich als Opfer des FPÖ-Funktionärs Dinhopel und
des FPÖ-Landesobmannes Gratzer

Rosenstingl leidet unter Luftverhältnissen im Gefängnis: "Ich habe
Angst, daß mein Herz das nicht aushält."

Wien (OTS) - Die morgen erscheinende Ausgabe des
Nachrichtenmagazins NEWS bringt das erste ausführliche Interview mit
dem wegen Kreditbetruges verhafteten FPÖ-Abgeordneten Rosenstingl. Es
ist das einzige Interview, das Rosenstingl bisher in seiner Haft
gegeben hat. Das Interview wurde von Rosenstingl autorisiert.

In dem mehr als halbstündigen Gespräch kündigt Rosenstingl
zunächst an, im Falle einer Freilassung "eine freiwillige Rückkehr
nach Österreich" anstreben zu wollen. Rosenstingl wörtlich: "Ich habe
großen Interesse, meine Geschichte in Österreich aufzuklären. Ich bin
kein Verbrecher, sondern ein Opfer der Umstände." Rosenstingl erzählt
dann erstmals, wie es aus seiner Sicht zu dem
216-Millionen-Schilling-Finanzdebakel, das bisher zu fünf
Verhaftungen geführt hat, gekommen ist.

Rosenstingl in NEWS: "Begonnen hat alles damit, daß ich geglaubt
habe, ich hätte die Verpflichtung, meinem Bruder helfen zu müssen.
Mein Bruder war im Geflügelhandel tätig. Er kam in finanzielle
Schwierigkeiten, ich wollte seine Firma vor einem Zusammenbruch
bewahren, auch um einen Skandal mit dem Namen Rosenstingl zu
vermeiden - und in dieser Situation wurde ich mit zwei fürchterlichen
Geschichten hineingelegt: Erstens damit, daß mein Bruder
Wechselformulare, auf denen meine Blankounterschrift war, ohne mein
Wissen in atemberaubenden Summen ausgestellt und an Lieferanten
weitergegeben hat. Und zweitens dadurch, daß ich über meinen
Parteifreund Josef Dinhopel in eine fürchterliche
Finanzierungsgeschichte geraten bin, die ganz anders gelaufen ist,
als ausgemacht war.

Sein Bruder hätte Anfang 1997 mit seinen Blanko-Unterschriften von
ihm nicht genehmigte Wechsel in der laut Rosenstingl "atemberaubenden
Höhe von 40 Millionen Schilling" an Lieferanten ausgestellt. Mit
dieser Aktion seines Bruders sei er bei Fälligstellung der Wechsel
durch die Lieferanten im Frühsommer 1997 in eine für ihn ausweglose
Situation geraten.

Um seine politischen Funktionen damals nicht niederlegen zu
müssen, habe er sich seinem Parteifreund Josef Dinhopel als
Kreditvermittler anvertraut. Rosenstingl in NEWS: "Ich habe dem Herrn
Dinhopel vertraut und bin in ein Rad geraten, wo der Herr Dinhopel
für die Schulden von mir und meinem Bruder immer neue, immer
kurzfristigere Finanzierungen gemacht hat, die mir immer weniger
behagt haben und bei denen mir am Schluß so schwindlig geworden ist,
daß ich eigentlich in den letzten Monaten gar nicht mehr klar denken
konnte - darum auch meine Abreise aus Österreich."

Rosenstingl erklärt im Interview mehrfach: "Ich habe keinen
einzigen Schilling für mich auf die Seite gebracht." Sehr wohl hätte
dagegen Josef Dinhopel von allen Finanzierungen 5 Prozent Provision
und insgesamt, so Rosenstingl in NEWS "über 12 Millionen Schilling
einbehalten".

Noch kräftiger hätte sich an den kurzfristigen Krediten von
Rosenstingl der NÖ-Landeschef Bernhard Gratzer bedient. Rosenstingl
in NEWS: "Dinhopel hat mit Gratzer vereinbart, das Geld des
FPÖ-Landtagsklubs gegen gute Verzinsung anzulegen. Bernhard Gratzer
sollte für die Zurverfügungstellung des Geldes sowohl 10 Prozent
Zinsen per anno als auch 10 Prozent Provision bekommen."

Rosenstingl nimmt in dem NEWS-Interview auch ausführlich zu seiner
Flucht und zu den Haftbedingungen in Brasilien Stellung. Er befürchet
gesundheitliche Probleme durch die schlechten Luft- und
KLimabedingungen im brasilianischen Gefängnis. Rosenstingl im
morgigen NEWS: "Ich hatte vor einem Jahr meine letzte Herzoperation.
Ich habe Angst, daß mein Herz das nicht aushält..."

Rückfragehinweis: NEWS
Büro Wolfgang Fellner
Tel.: 01-21312 - 101

ORIGINALTEXT-SERVICE UNTER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | NEF/10.6.98

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